Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Propaganda und Desinformation: Breite Mehrheit misstraut russischen Medien
26.07.2022 Die ukrainische Regierung genießt in Deutschland hingegen hohes Vertrauen. 57 Prozent haben Schwierigkeiten, Informationen zum Krieg richtig einzuordnen.
Umgekehrt wird der ukrainischen Regierung (78 Prozent) und den ukrainischen Medien (70 Prozent) von einem deutlichen größeren Teil der Befragten Vertrauen geschenkt. Insbesondere der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldet sich nahezu täglich in sozialen Medien, um seine Sichtweise auf den Krieg gegen sein Land zu teilen.
Fast drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) sorgen sich über die Verbreitung von Falschinformationen in sozialen Medien zum Krieg in der Ukraine. 57 Prozent finden es schwierig, Informationen über den Krieg in der Ukraine richtig einzuordnen und 62 Prozent der Internetnutzerinnen und Internetnutzer prüfen die Vertrauenswürdigkeit einer Quelle, bevor Informationen im Netz geteilt werden. Jeder und jede sechste (17 Prozent) konsumiert seit dem Krieg in der Ukraine auch mehr internationale Nachrichten als zuvor.
"Internetnutzerinnen und -nutzer müssen befähigt werden, Informationen kritisch zu bewerten und mögliche Falschinformationen selbst zu erkennen", betont Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder . "Hier sollte auch die Politik ansetzen und dafür sorgen, dass die Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit Quellen besser vermittelt wird. Medienkompetenz muss zentraler Bestandteil des Bildungssystems sein. Wer die Glaubwürdigkeit von Quellen kritisch hinterfragt und weiß, wie man sie überprüft, ist weniger anfällig für gefährliche Falschnachrichten, gerade auch in Kriegszeiten."