Zum Dossier 'Temu-Strategie'
App Store: Apple senkt Provision drastisch
19.11.2020 Apple senkt die Provisionen seines App-Stores für kleine Entwickler drastisch, um - so die offizielle Begründung - Programmierer in "wirtschaftlich herausfordernden" Zeiten zu unterstützen. Die anhängige gerichtliche Auseinandersetzung mit Spiele-Entwickler Epic Games erwähnt Apple mit keiner Silbe.
Konkret zahlen Entwickler, die im App-Store weniger als eine Million US-Dollar jährlich einnehmen, nur noch 15 statt der bisherigen 30 Prozent Provision auf den Verkaufspreis oder In-App-Käufe ihrer Anwendung. Auch junge Entwickler, die gerade erst gestartet sind, können an dem "App Store Small Business Program" teilnehmen. Die Einstufung wird jeweils anhand der Vorjahresumsätze vorgenommen und gilt - unabhängig von der weiteren Umsatzentwicklung - für ein vollständiges Jahr.
Steigen die Umsätze dann über die kritische Marke, wird im folgenden Jahr wieder der volle Provisionssatz fällig. Eine Neuaufnahme in das Programm kann jedoch beantragt werden, wenn die Marke erneut unterschritten wird.
Etwas merkwürdig: Apple definiert die maßgeblichen Erlöse als den Gesamtumsatz abzüglich der Verkaufsprovision. Dadurch ist es möglich, dass sich ein Entwickler allein durch die Einstufung in die höhere Provisionsstufe im Folgejahr wieder für das Small Business Programm qualifiziert. Ein Pingpong-Spiel wäre die Folge.