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Online-Nutzung der Deutschen: Immer mehr hören Musik und Radio online, Web-TV stagniert
13.10.2017 Neun von zehn Deutschen sind online. Die Bewegtbild-Nutzung insgesamt stagniert, während Streamingdienste zunehmen - zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die ARD/ZDF-Onlinestudie 2017 .
Täglich sind rund 72 Prozent (50,2 Millionen Menschen) online. Das Internet als Verbreitungs- und Contentplattform macht eine Unterscheidung nach Mediengattungen wie Radio, Fernsehen, Print und Internet zunehmend unmöglich. Aus diesem Grund wurde 2017 die Nutzungsdauer auf Basis des Tagesablaufs erstmals nach der konkreten Mediennutzung in den Feldern Sehen, Hören und Lesen von Inhalten differenziert. Von insgesamt 149 Minuten (knapp 2,5 Stunden) täglicher Internetnutzung wird eine dreiviertel Stunde für Mediennutzung aufgewendet. Rund eine Stunde Zeit wird mit Individualkommunikation, die meiste Zeit jedoch mit sonstiger Internetnutzung verbracht. Bei den 14- bis 29-Jährigen entfällt 2017 die meiste Zeit auf mediale Inhalte.
Nach Nutzungshäufigkeit, die sich in der wöchentlichen Reichweite in Prozent ausdrückt, konnte sich die Audionutzung im Internet um 13 Prozentpunkte auf 46 Prozent steigern. Dies ist vor allem auf die Musik-Streamingdienste zurückzuführen, die alleine um neun Prozentpunkte auf 19 Prozent zulegten. Gleichzeitig erfährt aber auch das Radiohören online (Simulcast) einen Zuwachs. Die Reichweite für das Online-Bewegtbild stagniert, wenn man alle Ausspielwege zusammennimmt.
Die meisten Anwendungen, wie Videoportale, allen voran YouTube , Mediatheken der Fernsehsender oder Facebook , können ihre Bedeutung gegenüber dem Vorjahr nicht weiter steigern. Trotzdem werden Fernsehsendungen im Netz beliebter, und die Reichweite der kostenpflichtigen Video-Streamingdienste steigt deutlich an.
Bei 14- bis 29-Jährigen sind bei amerikanischen oder internationalen Filmen und Serien leichte Verschiebungen hin zu Streamingdiensten wie Amazon Prime und Netflix festzustellen, die vor allem mit den privaten Fernsehanbietern im Bereich Fiktion konkurrieren. Im Vergleich zum klassischen Fernsehen spielen jedoch die Streamingdienste in der Gesamtbevölkerung eine geringe Rolle.