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Die Welt befindet sich im Krisenmodus - und mit ihr viele Unternehmen. Motto: Bloß keinen Fehler machen. Klein machen. Irgendwie durchkommen. Dabei ist gerade in schwierigen Lagen aktives Handeln statt Schockstarre erforderlich, hat Stephan Probst, Geschäftsführer der Medienagentur Drive, gelernt. Im iBusiness Expert Talk erklärt er gemeinsam mit Strategist Denis Farber, was Segeln und Unternehmensführung gemein haben - und wie man ein Schiff durch schwere See steuert. Video-Podcast ansehen
Expert Talk: "Close the loop! Wie aus Produktdaten Product Experience wird" Video-Podcast ansehen
Product Experience statt simpler Beschreibungstexte: Wer mit Produktinformationen arbeitet und dabei Nutzer-Feedback und Channelsignale berücksichtigt, kann ein fortschrittliches Kundenerlebnis gestalten. Wie das genau funktioniert, erklärt Contentserv-Chef Michael Kugler im iBusiness Expert Talk. Video-Podcast ansehen

Versicherungswirtschaft beschleunigt digitalen Umbau

16.01.2023 Die Versicherungswirtschaft steht unter Druck: Neun von zehn Entscheidern sehen die Neukundengewinnung als zentrale Business-Priorität, drei Viertel beabsichtigen die Ausweitung ihrer Outsourcing-Pläne und 66 Prozent messen der Kostenoptimierung hohe Priorität bei.

 (Bild: NTT DATA)
Bild: NTT DATA
Drei von vier europäischen Versicherungsunternehmen erwarten, dass das Zusammenwirken geopolitischer Spannungen, hoher Inflationsraten und steigender Rezessionserwartungen den digitalen Wandel ihrer Branche forcieren wird. Dies führe zu einem deutlichen Ausbau der bereits laufenden Automatisierungsprogramme und einer verstärkten Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. So die zentralen Ergebnisse der Expertenbefragung "Pulse Check - State of European Insurance Industry 2022 zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser ", die das weltweit tätige Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser (ISG) unter 200 Business-Entscheidern und IT-Experten der europäischen Versicherungswirtschaft durchgeführt hat.

Wie stark der Handlungsdruck ist, zeigt ein Blick auf die betriebswirtschaftlichen Folgen der oben genannten Krisen. Für eine Mehrheit der Befragten wächst die Wahrscheinlichkeit, dass es sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr zu einem merklichen Rückgang der Prämieneinnahmen kommen könnte. Parallel dazu wird ein weiterer Anstieg der betrieblichen Ausgaben erwartet. Haupttreiber sind die inflationsbedingt steigenden Güter- und Dienstleistungspreise, die vor allem die Schadensregulierung belasten werden. Zudem erschwert das stark gestiegene Zinsniveau die Refinanzierung. Als weitere Risikofaktoren gelten die zunehmende Volatilität an den Finanzmärkten, der starke Anstieg der Cyberbedrohungen und die sich zuspitzende Klimakrise.

Top-Themen: Neukundengewinnung und Kostenoptimierung

Vor diesem Hintergrund gehen 94 Prozent der Befragten davon aus, dass die Gewinnung von Neukunden zu den drängendsten unternehmerischen Prioritäten der kommenden beiden Jahre zählt. Ähnlich hohe Bedeutung messen die Befragten dem Thema Bestandskundenbindung bei. Dementsprechend forcieren die Unternehmen die Entwicklung digital ausgerichteter Geschäftsmodelle und erhöhen den Einsatz von Technologien, die zu einem besseren Kundenerlebnis und zu einer geringeren Kostenquote führen.

Zwei von drei Befragten messen dem Thema Kostensenkung ebenfalls eine hohe Priorität bei. In einer geringeren Kostenquote sehen sie eine der zentralen Voraussetzungen dafür, Bestandskunden besser binden und die Ertragslage ihrer Unternehmen zumindest halten zu können.

Digitalisierung ist wichtigster Hebel

Der Trend zu einer höheren Preissensibilität wird dazu führen, dass Versicherungsunternehmen ihre Preispolitik, ihr Produktangebot und ihr prozessuales Vorgehen noch einmal grundlegend überdenken müssen. Als mögliche Wege zur Kostensenkung werden zum Beispiel Verbesserungen im Underwriting, eine hochpersonalisierte Risikobewertung und ein aktiveres Bestandsmanagement diskutiert.

Ein wichtiger Hebel zur Kostenreduktion ist die Konsolidierung der eingebundenen Dienstleister: Sechs von zehn Unternehmen geben an, ihre bereits laufenden Konsolidierungsprogramme weiter ausbauen zu wollen. Der eigentliche Umfang des Outsourcing-Volumens bleibt davon unberührt. Tatsächlich plant die Mehrheit der befragten Unternehmen sogar eine Ausweitung: Drei Viertel stellen in Aussicht, weitere Geschäftsprozesse auszulagern, um agiler zu werden und Kosten zu senken. "Längst haben die Überlegungen zur Auslagerung sogar schon die primären Geschäftsprozesse erreicht", erläutert ISG-Partnerin Anna Medkouri ‘Anna Medkouri’ in Expertenprofilen nachschlagen . Als Beispiele nennt sie die das Underwriting, die Schadensregulierung und Third-Party-Administration-Vereinbarungen.

Hohe Priorität: Automatisierung von Geschäftsprozessen

Was aber bedeutet all dies für die Investitionspläne der kommenden beiden Jahre? Ganz oben auf der Agenda der Unternehmen steht die weitere Automatisierung der Geschäftsprozesse. 95 Prozent der Befragten erachten den Ausbau ihrer bisherigen Roadmaps für dringlich. Vorrangiges Ziel ist es, die Prozesskosten zu senken und die Qualität der Kundenerfahrungen zu verbessern.

Demgegenüber gilt das Metaversum bis auf Weiteres als Experimentierfeld. Zwar haben vier von fünf Versicherern konkrete Pläne, das Web 3.0 in ihrer Wertschöpfung zu nutzen. Doch konzentriert sich die Mehrzahl der Unternehmen auf eher kleinere Projekte. Weitere 30 Prozent berichten über mittelgroße Vorhaben.

Als wesentlich ausgeprägter erweisen sich die Investitionspläne im Bereich Embedded Insurance, wo es um das Einbetten von Versicherungslösungen in Produkte und Dienstleistungen geht, die im unmittelbaren Kaufinteresse der Endkunden stehen: Handys, Reisen oder Konzertbesuche etwa. Die grundlegende Bereitschaft ihrer Unternehmen, integrierte Versicherungsprodukte zu entwickeln, bestätigen beinahe alle Befragten (94 Prozent). Zudem gibt gut jeder Zweite an, dass sein Unternehmen bereits mit entsprechenden Prototypen arbeitet.
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