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Jahresbericht 2022: Neuer Höchststand an Rechtsverstößen im Web
16.03.2023 Die Zahl der im vergangen Jahr gemeldeten Rechtsverstöße im Internet har 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Missbrauchsdarstellungen von Kindern machten weiterhin Großteil berechtigter Beschwerden aus.
Die Anzahl der berechtigten Beschwerden zu Darstellungen des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen ist im Jahr 2022 sogar um rund 28 Prozent angestiegen. Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder machten weiterhin den größten Teil dieser Beschwerden aus. Von den insgesamt 8.760 Fällen aus diesem Bereich betraf der Großteil wie in den Vorjahren Inhalte, die als Kinderpornografie im Sinne des § 184b StGB zu qualifizieren waren.
"So traurig wie erschütternd diese Zuwächse vor allem bei Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger sind, zeigen sie auch, dass unsere Gesellschaft wachsam ist und sich klar gegen illegale Inhalte positioniert", sagt Beschwerdestellen-Leiterin Alexandra Koch-Skiba . "Die Kernbotschaft unserer Beschwerdestelle ist bei den Menschen angekommen: Jede und Jeder kann illegale Internetinhalte melden und damit aktiv zu deren Löschung sowie Strafverfolgung beitragen."
Missbrauchsdarstellungen konnten weltweit in über 98 Prozent der Fälle gelöscht werden
In enger Zusammenarbeit mit ihren Netzwerkpartnern konnte die eco Beschwerdestelle 2022 wichtige Erfolge erzielen: In Deutschland gehostete Webseiten mit im juristischen Sprachgebrauch noch immer als Kinderpornografie bezeichneten Inhalten, also Darstellungen des sexuellen Missbrauchs, wurden zu 100,0 Prozent und innerhalb von durchschnittlich rund 2,8 Tagen gelöscht. Weltweit wurden derartige Inhalte in rund einer Woche und mit einer Gesamterfolgsquote von 98,5 Prozent entfernt. Dies unterstreicht, wie wichtig die Arbeit der Beschwerdestellen ist, und dass das Prinzip: Löschen statt Sperren weiterhin sehr gut funktioniert.2022 hat sich erneut gezeigt, dass es wichtig ist, dass illegale Inhalte bei der eco Beschwerdestelle auch anonym gemeldet werden können: Insgesamt erhielt die eco Beschwerdestelle im vergangenen Jahr 18.110 Beschwerden wegen potenziell strafbarer oder jugendmedienschutzrechtlich relevanter Internetinhalte. Rund 65 Prozent der BeschwerdeführerInnen meldeten diese Hinweise anonym, was einen Anstieg von 19 Prozentpunkten zum Vorjahr entspricht. Illegale Internetinhalte können hier an die eco Beschwerdestelle gemeldet werden.