Digitale Barrierefreiheit: Onlineshops sind Schlusslicht
16.01.2025 Eine aktuelle Untersuchung zur Umsetzung digitaler Barrierefreiheit zeigt erhebliche Lücken bei der digitalen Zugänglichkeit auf. Vor allem Onlinehändler schneiden schlecht ab.
Die Ergebnissen sind dramatisch: So erreichen nur sieben Prozent der geprüften Websites hohe Standards bei der Umsetzung zur digitalen Barrierefreiheit. Dabei schneiden Internetseiten von öffentlichen Einrichtungen insgesamt deutlich besser ab als die der privaten Wirtschaft, mit einem Durchschnittswert von 7,8 gegenüber 6,4 in allen geprüften Bereichen.
Onlinehändler am schlechtesten
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Jetzt Mitglied werdenAlarmierend ist, dass 100 Prozent der Websites, die weniger als 4 von 10 Punkten erreichten, stammten aus diesen Kategorien, was zeigt, dass die Barrierefreiheit für diese Bereiche für diese Sektoren trotz ihrer entscheidenden Rolle in kundenorientierten Branchen wie Einzelhandel und Unterhaltung.
Dass Regulierungen für die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit wichtig sind, zeigt der Ländervergleich. Hier schneidet die USA mit einer Durchschnittsbewertung von 7 von 10 Punkten am besten ab, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 6,5 und Deutschland mit 6,3. Dieser leichte Vorsprung der USA ist unter anderem auf einen stabilen Rechtsrahmen wie dem Americans with Disabilities Act (ADA) , starke Durchsetzungsmechanismen und eine Zunahme von öffentlichkeitswirksamen Sammelklagen zurückzuführen.
Deutschland ist Mittelmaß
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Jetzt Mitglied werdenZu den größten Hindernissen für die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit zählen mangelndes Bewusstsein und Fachwissen in den Unternehmen sowie der allgemeine Widerstand gegen Veränderungen. Viele Unternehmen unterschätzen, wie wichtig eine gute Umsetzung der Barrierefreiheit ist. Häufig betrachten sie diese als eine bürokratische Zusatzbelastung und nicht als eine entscheidende Komponente für Benutzerfreundlichkeit und Integration. Viele Aspekte, die die Zugänglichkeit im Internet häufig erschweren, können als wertvolle Anhaltspunkte aufgegriffen werden, um die Barrierefreiheit entsprechend voranzutreiben.
Zu den Maßnahmen, um die Barrierefreiheit zu erhöhen, zählen:
- Medien und bewegte Inhalte: Die Bereitstellung von Untertiteln und Transkriptionen für Videos und Animationen sowie Steuerelemente zum Anhalten oder Stoppen von Autoplay-Inhalten kann Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang ermöglichen.
- Anpassung von Farbe und Text: Die Erhöhung des Farbkontrastes sorgt für eine bessere Lesbarkeit und Funktionen zur Anpassung von Textgröße, -abstand und -kontrast erleichtert Menschen mit Sehbehinderungen das Lesen.
- Bilder: Ein beschreibender Alt-Text bei Abbildungen erlaubt von Bildschirmlesegeräten auf wichtige visuelle Informationen zuzugreifen.
- Tastaturnavigation: Alle interaktiven Elemente, wie z. B. Menüs und Formulare, sollten vollständig über die Tastatur bedienbar sind, um Menschen den Zugang ohne Maussteuerung möglich zu machen.