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So verhindern Unternehmen Diskriminierung in KI-Anwendungen
19.10.2020 Viele Menschen stehen Künstlicher Intelligenz skeptisch gegenüber, weil sie Algorithmen für ungerecht oder voreingenommen halten. Was Unternehmen tun können, damit die KI gerechte Entscheidungen fällt:
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Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ruft daher bei vielen Menschen Unbehagen hervor. Die Skeptiker fürchten diskriminierende Entscheidungen der Technologie, weil sie Algorithmen für ungerecht oder voreingenommen halten. Bei wichtigen Entscheidungen vertrauen sie daher eher Menschen als einer KI. Den Nährboden für solche Vorbehalte liefern Beispiele für KI-Anwendungen, die Menschen aufgrund bestimmter Eigenschaften in den vergangenen Jahren tatsächlich diskriminierten. Etwa Gesichtserkennungsalgorithmen, die Probleme haben, Frauen und dunkelhäutige Menschen zu erkennen. Auch gezielte Manipulationen gab es, beispielsweise als der Chatbot eines großen Software-Konzerns aus echten Konversationen in sozialen Netzwerken lernen sollte und Anwender ihn mit rassistischen Äußerungen binnen wenigen Stunden zum Rassisten machten.
Software-Hersteller Pegasystems
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Kontinuierlich und genaue kontrollieren
Setzen Unternehmen KI-basierte Anwendungen ein, etwa bei der Auswahl von Bewerbern, der Vergabe von Krediten oder bei der Bearbeitung von Versicherungsfällen, müssen sie die Lösungen und Ergebnisse während der Entwicklung, der Trainingsphase und im laufenden Betrieb genau kontrollieren, um unfaire und diskriminierende Entscheidungen zu erkennen. Die beiden wichtigsten Bausteine dafür sind transparente Algorithmen und Simulationen.Entscheidungen verstehen mit transparenten Algorithmen
Transparente Algorithmen sind notwendig, damit Entwickler und Nutzer der KI-Anwendungen verstehen, wie Entscheidungen gefällt werden und wie sich bestimmte Eigenschaften auf die Entscheidungen auswirken. Sehr komplexe Algorithmen, die eine Art 'Black Box' sind, liefern möglicherweise bessere Ergebnisse, sind aber intransparent und bergen laut Pegasystems ein Risiko, weil umstrittene Entscheidungen nur unzureichend erklärt werden können.Unternehmen sollten daher abwägen, wie viel Transparenz und damit Erklärbarkeit für das konkrete Einsatzgebiet notwendig ist, so der Software-Dienstleister. Bei transparenten Algorithmen können sie bereits im Vorfeld mit Simulationen, die spezielle Testdaten oder echte Daten verwenden, schnell erkennen, welche als diskriminierend eingestuften Eigenschaften - etwa Alter, Geschlecht oder Herkunft - zu verzerrten Entscheidungen führen. Sei es, dass ältere Menschen eher einen Kredit gewährt bekommen als jüngere, dass Männer eher zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden als Frauen oder dass bei der Regulierung von Unfallschäden häufiger ein Gutachter zu Versicherten mit ausländischem Namen geschickt wird als zu Versicherten mit deutschem Namen.
Fehler finden und beseitigen mit Simulationen
Allerdings sind nicht alle Diskriminierungen so offensichtlich - die Stärke von KI-Anwendungen ist es schließlich, Zusammenhänge besser und schneller zu erkennen als Menschen. Zum Beispiel könnte eine KI auch vom Vornamen auf das Alter schließen oder von der Buchstabenhäufigkeit im Nachnamen auf die Herkunft. Darum müssen alle Eigenschaften, die in die Entscheidungsfindung einfließen, mit Simulationen auf eine mögliche Diskriminierung abgeklopft werden. Gute KI-Systeme erkennen die zu starke Gewichtung bestimmter Eigenschaften nicht nur in Simulationen, sondern auch im Live-Betrieb, sodass kontinuierlich nachjustiert werden kann.Nachjustieren im Live-Betrieb
"Eine Bevorzugung oder Benachteiligung bestimmter Personengruppen sieht man einem KI-Algorithmus nicht an - man erkennt sie erst in der Simulation oder im Live-Betrieb, wenn einzelne Eigenschaften die Entscheidungen in die eine oder andere Richtung beeinflussen", erklärt Kay Knoche