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Reifegrad der digitalen Transformation in der Bankenbranche
19.10.2022 Im Rahmen der Global Banking Benchmark Study wurde der Reifegrad der digitalen Transformation in der Bankenbranche bewertet. Zusätzlich ordnet die Studie die Banken in vier Gruppen ein, abhängig von deren Entwicklungsgrad in den Bereichen Customer Experience und Operational Leadership.
Priorisierung der Customer Experience
Die diesjährige Erhebung zeigt, dass sich die Banken intensiv für die nächste Phase der digitalen Transformation rüsten. Nachdem sie in den letzten zwölf Monaten nur mäßige Fortschritte verbuchen konnten, konzentrieren sie sich verstärkt auf die operative Agilität, indem sie in neue Technologien investieren, ihre Datennutzung verbessern und internen Strukturen umgestalten. Im Fokus stehen personalisierte Kundenerlebnisse und die Nutzung verfügbarer Daten zum besseren Verständnis der Kundenbedürfnisse.Kundenzentrierung als oberste Maxime
Die Banken unternehmen vermehrt Schritte, um sich von einer produkt- zu einer kundenzentrierten Organisation zu wandeln. In der Praxis bedeutet dies, dass sich ihre Teams nicht mehr auf bestimmte Produkte zur reinen Ertragssteigerung konzentrieren, sondern dass sie die Bedürfnisse der Kunden holistisch verstehen lernen und darauf basierend im Kontext relevante Lösungen liefern. Diese Entwicklung wurde durch den Markteintritt von Neo-Banken und FinTechs beschleunigt.Hindernisse der digitalen Transformation
Auch wenn sich die Banken ehrgeizige Ziele gesetzt haben, macht die Erhebung doch viele Transformationshürden aus. Hierzu zählen regulatorische Hindernisse, Qualifikationsdefizite, überholte Arbeitsweisen, veraltete Technologien und Kernsysteme sowie Schwierigkeiten bei der Extraktion und Analyse von Kundendaten. Die Studie zeigt auch, dass die Führungskräfte der C-Suite die Fortschritte ihrer Bank bei der digitalen Transformation optimistischer einschätzen als ihre direkten Mitarbeitenden. So glauben beispielsweise 70 Prozent der C-Level-Führungskräfte, dass sie bei der Personalisierung von Kundenerlebnissen der Konkurrenz voraus sind, verglichen mit nur 40 Prozent der leitenden Angestellten. Die gute Nachricht ist, dass sich die Banken dieser Probleme voll und ganz bewusst sind und sie mit Nachdruck angehen, um den Wandel zu beschleunigen. Im Folgenden finden sich einige Ergebnisse der Studie:- 54 Prozent konnten noch keine wesentlichen Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Pläne für die digitale Transformation erzielen.
- 36 Prozent führen Kundendaten über verschiedene Systeme hinweg zusammen und machen dies zur wichtigsten Methode zur Verbesserung der Customer Experience.
- 37 Prozent gaben an, dass moderne Cloud-basierte Kernbankensysteme bei der Umgestaltung des Geschäftsbetriebs oberste Priorität hätten. Altsysteme behindern sinnvolle Verbesserungen des Kundenerlebnisses häufig.
- 61 Prozent sagten aus, dass zur Erreichung ihrer digitalen Transformationsziele ein schneller, grundlegender Wandel und nicht nur inkrementelle Fortschritte erforderlich seien.
- 20 Prozent gaben an, über ein vollständig agiles Betriebsmodell zu verfügen. Ein Mangel an operativer Agilität wird als zweitgrößtes Hindernis für die digitale Transformation genannt.
- 61 Prozent sehen sich unter erheblichem Druck, ESG-Risiken anzugehen, aber nur 31 Prozent haben die ESG-Aufsicht und -Verantwortung auf Vorstandsebene verankert. Es besteht eine deutliche Lücke zwischen Absicht und Handeln.