Zum Dossier Paid Content
Die Schere klafft bei Enterprise 2.0 (noch) auseinander
23.03.2011 Die einen brauchen gerade mal vier Wochen bis zur erfolgreichen Freischaltung, andere müssen sich durch einen jahrelangen Prozess boxen. Je nach Ambiente, Initiative und Unternehmenskultur könnten die Unterschiede beim Thema Enterprise 2.0 kaum größer sein.
Ein Gewerkschafter, der mit dieser Erfolgsstory konfrontiert ist, reagiert zunächst mal skeptisch: Ein sich selbst regulierender Blog? Kann nicht funktionieren. Zu stark ist das Interesse der Mitarbeiter diesen missbräuchlich zu verwenden. Das unternehmenseigene Wiki als idealer Wissensaustausch? Ja, vielleicht, aber was ist mit dem Datenschutz?
Betrachtet man die beiden Ansichten so kommt es einem vor, als stammten sie aus zwei verschiedenen Welten. Dies mag sicherlich auch dort der Fall sein, wo die Angesprochenen weit weg sind vom eigentlichen Konzept und von der praktischen Durchführung im Unternehmen. Aber dort, wo Enterprise 2.0 konkret als Maßnahme bevorsteht, dort sind die Bedenken der als führende Bedenkenträger immer wieder ins Feld geführten Betriebsräte überraschend gering, wie die meisten Verantwortlichen erklären. Schnell lassen sie sich, wenn sie denn früh genug mit in die Planungen einbezogen werden, überzeugen, dass der Datenschutz gewahrt bleibt und Nachteile der Mitarbeiter durch die Freiwilligkeit der Teilnahme nicht zu erwarten sind. So gravierend die Positionen aus der Ferne betrachtet sein mögen, so gering werden sie bei näherer Betrachtung. Der Einzelfall ist entscheidend für den Fortschritt bei der Implementierung von Enterprise 2.0. Alter, Kommunikationsverhalten, Branche und die Struktur des Unternehmens sind die entscheidenden Faktoren für das Gelingen oder Nicht-Starten von sozialen Netzwerken im Intranet.
Sicher ist, wenn das Argument des wirtschaftlichen Nutzens sich weiterhin verbreitet, wird dies künftig vermehrt Unternehmen überzeugen Enterprise 2.0 einzuführen. Und dann wird der Widerstand der Skeptiker immer kleiner werden.