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Der Buchhandel verändert sich, nicht das Leseverhalten

23.06.2008 - Keine Frage: Das Internet verändert auch den klassischen Buchmarkt nachhaltig. Allerdings wird das Verlagsgeschäft nicht mit den gleichen harten Bandagen kämpfen müssen, wie das Musik- oder Filmgeschäft

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Von: Alexander Baunach
Am: 23.06.2008

Zu: Der Buchhandel verändert sich, nicht das Leseverhalten

Ich muss Ihnen an dieser Stelle entschieden widersprechen. Das Leseverhalten verändert sich sehr wohl, gerade in der Gruppe der bis 29-Jährigen. Deren Technikaffinität gepaart mit deren Lesegewohnheiten und Computer-/ Onlineverhalten bedeuten für die Verlagsbranche eine enorme Herausforderung. Ich würde diese als Herkules-Aufgabe bezeichnen. Leider haben die Entscheider dieser Branche in Ihrer Zögerlichkeit, Innovationsfeindlichkeit und Ihrem "Kostenbewusstsein" die alarmierenden Zeichen noch nicht zum Anlass genommen etwas zu verändern. Die Buch- und Verlagsbranche in Deutschland schwimmt im eigenen Saft, unfähig dazu neue Impulse aufzunehmen und zu reflektieren. Deutliche, auch an der Oberfläche sichtbare Zeichen für mangelnde Innovationskraft sind die nicht ernstzunehmende Realisierung einer Branchen-Volltextsuche als Reaktion auf die Google-Bemühungen sowie die niemals zustande gekommene Branchen-Plattform. Wer sich über Bücher informieren will, surft zu Amazon. Welch ein Offenbarungseid und welch eine verpasste Chance!!!
Heutzutage findet man online bereits einen solchen Fundus geschützter Titel, dass es den Verlagen angst und bange werden sollte. Die Lesegeräte sind im Übrigen ebenfalls vorhanden. Aber auch dort ließe sich noch einiges verändern/ verbessern. Kein Verlag versucht in Deutschland die notwendigen Maßnahmen offensiv anzugehen, die Entwicklung zu bestimmen. Ich habe vorerst die Hoffnung für diese Branche aufgegeben. Die Zögerlichkeit und mangelnde Kompetenz sind bislang unüberwindbar, auch für Leute, die erstzunehmende Konzepte und Strategien vortragen. Aber eine Branche, die einen Interessenverband für alle Vertreter hat, muss zum Stillstand verurteilt sein. Oder soll etwa ein Buchhändler als Mitglied des Börsenvereins den Online-Handel befürworten????
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