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Erste Versicherung nutzt Internet der Dinge für Versicherten-Überwachung
04.12.2015 Der Versicherungskonzern Axa teilt mit seinem Telematik-Angebot 'Drivecheck' seine Kunden in zwei Lager: Wer die Internet-der-Dinge-Anwendung nicht nutzt, zahlt künftig mehr als brave Versicherte.
"Wir haben uns bewusst gegen die permanente Aufzeichnung von Daten entschieden. Die Erhebung der Daten über das Smartphone räumt Versicherten die Möglichkeit ein, frei zu entscheiden, ob und wann sie Fahrdaten teilen", beruhigt Dr. Daniel Schulze Lammers , Leiter Kraftfahrt bei Axa.
Für das Durchlaufen des Axa Drive Check müssen Kunden die App für 40 Einzelfahrten mit mindestens je drei Kilometern Fahrtstrecke nutzen. Die Gesamtstrecke muss mindestens 600 Kilometer betragen. Wer die Fahrtdaten anschließend an die Versicherung überträgt, zahlt weniger - die anderen nicht.
"Wir verzeichnen in der Altersgruppe der bis 25-Jährigen ein auffällig hohes Schadenaufkommen. Unser Ziel ist es, dass die Nutzung des Telematik-Angebotes das Bewusstsein für Verkehrssicherheit erhöht", so Schulze-Lammers.
Für alle gibt es ein Lockvogel-Angebot: Unabhängig von der Einstufung des Fahrstils erhalten junge Kunden, die sich für das Telematik-Angebot entscheiden, einen Nachlass in Höhe von fünf Prozent auf ihren Beitrag.
Die App nutzt das GPS und den Beschleunigungssensor des Smartphones. Aus der Position und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs werden vier Teilkriterien berechnet: Beschleunigung, Bremsen, Kurvenfahren sowie Geschwindigkeit. Aus diesen Teilkriterien wird unter Berücksichtigung der je Strecke gefahrenen Kilometer ein Wert berechnet. Dieser liegt zwischen null (schlecht) und einhundert (hervorragend). Als hervorragend wird dabei eine an die Straßen- und Verkehrsverhältnisse angepasste Fahrweise angesehen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, fließen zudem Wetter- und Verkehrslage in die Berechnung ein.