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KI in Kürze: Midjourneys Notbremse und Saufen mit KI
31.03.2023 Midjourney tritt bei Künstlicher Intelligenz auf die Bremse, Buzzfeed auf's Gas - und ein Hersteller treibt die Verwendung von KI als Marketing-Gag in neue bizarre Höhen.
Unterdessen tritt man bei Midjourney , das aktuell zu den meistgenutzten und am weitesten fortgeschrittenen KI-Bildgeneratoren gehört, auf die Bremse und schafft die Option ab, das Tool in einer Gratis-Testphase für eine begrenzte Zahl an Bildern nutzen zu können, berichtet Golem . Grund dafür ist der massive Missbrauch der Gratis-Option für Fakenews (wie die Bilder der Verhaftung Trumps) oder im Kontext von sexuellem und gewalttätigem Content. Kurzfristig hatte Midjourney versucht, mittels einer Blacklist an Begriffen (Sex, Blood etc.) den Missbrauch zu reduzieren, doch leider erwies sich die menschliche Fähigkeit, Synonyme für verbotene Begriffe zu verwenden als der KI überlegen - deswegen das rigorose Ende der Gratis-Testphase, nun geht es erst ab knapp 12 Dollar monatlich für zahlende Nutzer los.
Mehr Geld nimmt der Softwarehersteller SAP für KI in die Hand, zumindest nach Informationen der FAZ Online . Danach will SAP beim Heidelberger Startup Aleph Alpha einsteigen. Das gerade mal 4 Jahre alte Unternehmen wurde von einem ehemaligen Apple-Manager gegründet und ist einer der spannenderen europäischen Player auf dem Markt der KI. In den kommenden Wochen wolle SAP entscheiden, ob es sich mit rund 100 Millionen Dollar an der aktuell laufenden zweiten Finanzierungsrunde beteiligt.
"Künstliche Intelligenz hat nun ein Bier komplett selbst entwickelt und gebraut" - wenn sie heute diese Schlagzeile in Variationen lesen, wissen sie: Bei dem entsprechenden Nachrichtenprotal sucht man vergeblich nach nüchternem Journalismus. Zum einen betreibt Becks mit seinem Bier Autonomous, dessen an ein selbstfahrendes Auto gemahnender Titel von einer KI generiert wurde, vor allem eines: Marketing. Denn das prominent auf der Startseite platzierte Bier ist noch nicht einmal erhältlich, ein Klick führt zur Anmeldung auf den Newsletter. Zum anderen erfährt man, dass Rezept, Name und Dose von einer KI gestaltet wurden - bedeutet, ein Mensch hat Prompts verfasst und in einen Bildgenerator und zwei Mal in einen Textgenerator eingegeben. Das KI-Bier fußt also massiv auf menschlicher Kreation und den bestehenden, nicht allzu komplexen Bier-Rezepten. Mitte April kommt das Bier dann in 450-Stück-Auflage in Deutschland, Italien, Großbritannien und in einer KI-designten Steampunkdose mit Zahnrädern im Inneren heraus, glaubt man dem Produktfoto.
Dass solche KI-Verwendungen mehr oder weniger lustig sind, aber nicht nachhaltig resilient gegen die Disruption macht, die lernende Algorithmen mit sich bringen werden, ist übrigens heute Thema bei iBusiness . Prost und schönes Wochenende!