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Versanddienstleister sollen sich an Stadtgestaltung beteiligen
11.06.2021 Eine effiziente Infrastruktur ist für mehr als die Hälfte der Deutschen wesentliches Merkmal für die Lebensqualität des eigenen Wohnortes. Versanddienstleister gehören dazu. Welche Faktoren sonst noch ausschlaggebend sind und wie die Deutschen shoppen wollen:
Im Rahmen der YouGov-Umfrage wurden auch allgemeine Faktoren für die Lebensqualität auf dem Land sowie in der (Vor-)Stadt abgefragt: Rund ein Sechstel (14 Prozent) aller Deutschen bewertet die Lebensqualität an ihrem Wohnort grundsätzlich als ausgezeichnet, weitere 50 Prozent als sehr gut. Während die ländliche Bevölkerung vor allem die Natur (86 Prozent) und den Sicherheitsaspekt (77 Prozent) schätzt, machen für die StädterInnen die Einkaufsmöglichkeiten (82 Prozent) und die medizinische Versorgung (79 Prozent) ihren Wohnsitz besonders lebenswert. In der Vorstadt sind die Natur (74 Prozent) und die Möglichkeiten zum Einkaufen (71 Prozent) deutliche Treiber der Lebensqualität.
Die Meinung, dass Versanddienstleister einen positiven Beitrag zur Lebensqualität am Wohnort leisten, wird auf dem Land (62 Prozent) stärker geteilt als in der Stadt (55 Prozent). Rund zwei Drittel aller Befragten (62 Prozent) sehen den größten Beitrag in der Versorgungsleistung. Im Hinblick auf die Erreichbarkeit und Qualität von Versanddienstleistungen fällt das Urteil in den Städten (77 Prozent) und Vorstädten (73 Prozent), wo die Wege grundsätzlich kürzer sind, besser aus ("gut" bis "ausgezeichnet") als auf dem Land (59 Prozent).
86 Prozent wollen flexibel zwischen On- und Offline-Shopping entscheiden
Für 68 Prozent der Deutschen ist der Online-Einkauf aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Allerdings stellt für neun von zehn Befragten (86 Prozent) genau die flexible Wahl zwischen Online- und stationären Geschäften einen Aspekt modernen Lebens dar, um sich je nach Bedarf für die eine oder andere Shoppingform entscheiden zu können. In dieser Auffassung unterscheiden sich (Vor-)StädterInnen nicht von der ländlichen Bevölkerung.Allerdings löst der Online-Handel für LandbewohnerInnen eher lebenspraktische Probleme: 80 Prozent geben an, dass manche Produkte nicht in Wohnortnähe verfügbar sind, jede/r Fünfte kauft weiter als 10 km entfernt vom Wohnort Drogerieprodukte ein. Insgesamt ist die Affinität zum On- bzw. Offline-Kauf (noch) stark an Produktkategorien geknüpft: So werden Lebensmittel fast ausschließlich offline gekauft (90 Prozent) und auch bei Drogerieprodukten gibt es noch eine starke Präferenz zum Kauf im lokalen Geschäft (74 Prozent). Bei Kleidung und Schuhen dagegen halten sich On- und Offline-Kanäle laut YouGov-Umfrage die Waage (32 Prozent vs. 36 Prozent). Bei elektronischen Geräten gibt es eine leichte Präferenz für Online-Käufe (37 Prozent).
Gefragt: Nachhaltigkeit und individuelle, digitale Services
Auch, wenn der Beitrag der Paketdienstleister von deutlich mehr als der Hälfte der Befragten bereits als positiv bewertet wird, gibt es noch Luft nach oben. Mit Blick auf die Zukunft glauben die KonsumentInnen, dass besonders individuelle Zustelloptionen (56 Prozent), die Mitnahme von Retouren (51 Prozent) und eine CO2-neutrale Zustellung (50 Prozent) für Versanddienstleister zunehmend wichtig werden.Einen positiven Beitrag zu ihrer persönlichen Lebensqualität erhoffen sie sich vor allem von einer individuelleren Auswahl der Zustelloptionen (68 Prozent), der direkten Mitnahme von Retouren bei der Paketzustellung (61 Prozent) und digitalen Kundenservices (58 Prozent). KonsumentInnen in der Stadt und Vorstadt (je 52 Prozent) würden darüber hinaus davon profitieren, wenn Versanddienstleister sich (stärker) an einer lebenswerten Stadt beteiligten (Land: 42 Prozent). Über die Hälfte der StadtbewohnerInnen (54 Prozent) begrüßen außerdem den Ausbau von Paketshops bzw. Packstationen. Für Menschen auf dem Land (50 Prozent) trägt dagegen der persönliche Kontakt zu den ZustellerInnen stark zur Lebensqualität bei.