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Video on Demand: Starke Nutzung und hohe Zahlungsbereitschaft der jungen Generation
30.05.2016 Großteil der jungen Deutschen nutzt bereits Video-on-Demand-Dienste und ist auch durchaus bereit, dafür zu bezahlen. Dabei kommt es ihnen insbesondere auf das Angebot von Filmen und Serien in guter Qualität an, zeigt jetzt eine Studie des Mobile Research Institute Appinio .
Während sich die Nutzerschaft der meisten VoD-Anbieter hinsichtlich ihres Alters nicht wesentlich unterscheidet, gibt es bei den Platzhirschen Netflix und Amazon Prime Instant Video Unterschiede. Bei den 20- bis 24-Jährigen nutzt nahezu jeder Zweite (48 Prozent) Netflix, ab 30 Jahren hingegen nicht mal mehr jeder Dritte (30 Prozent). Im Vergleich dazu nimmt die Nutzung von Amazons VoD-Dienst mit zunehmendem Alter von 30 Prozent bei den 14- bis 19-Jährigen auf 39 Prozent bei den 30- bis 34-Jährigen zu.
Fast jeder Zweite nutzt VoD auch mobil auf dem Smartphone
Der Großteil der Nutzer schaut VoD über ein TV-Gerät (57 Prozent). Nahezu jeder Zweite nutzt VoD auf seinem Smartphone (49 Prozent). Auf den Plätzen dahinter folgen der Desktop (39 Prozent) und das Tablet (32 Prozent). Die Wahl des Endgeräts zur VoD-Nutzung variiert ebenfalls mit dem Alter. Die Nutzung von Smartphone und Desktop lässt mit zunehmendem Alter nach, wohingegen die Nutzung von TV und Tablet stetig zunimmt.In einem Ranking der wichtigsten Kriterien eines VoD-Dienstes kommt es zu einem eindeutigen Ergebnis: Das entscheidende Kriterium für VoD-Nutzer ist ein Angebot an aktuellen Filmen und Serien. Dahinter folgen ein umfangreiches Film-Angebot auf Platz 2 und ein umfangreiches Serien-Angebot auf Platz 3. Persönliche Filmvorschläge sowie Angebote in Originalvertonung sind den Nutzern hingegen deutlich weniger wichtig und landen auf Platz 4 und 5.
Zahlungsbereitschaft der jungen Deutschen für Video-on-Demand vorhanden
Generell zeigt sich, dass die junge Generation durchaus bereit ist, für VoD-Dienste zu zahlen. Jeder Zweite (50 Prozent) bevorzugt das von vielen Anbietern praktizierte Zahlungsmodell eines monatlichen Festbetrags (Abo-Modell). Etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) präferiert dagegen die Freemium-Variante, die grundsätzlich kostenlos ist und sich über die Schaltung von Werbung finanziert. Weitere 23 Prozent würden am liebsten individuell pro genutztem Angebot bezahlen (Pay per View).Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenEs verwundert wenig, dass die Zahlungsbereitschaft bei denjenigen, die aktuell noch keinen VoD-Dienst nutzen, geringer ausfällt. Die Nicht-Nutzer bevorzugen die Freemium-Variante mit 38 Prozent. Wenn sie doch bereit sind für VoD zu zahlen, dann wird eher ein monatlicher Festbetrag präferiert (34 Prozent), als individuell je Einzelabruf eines Film oder einer Serie (28 Prozent).
Für Angebote in HD würden Nutzer auch mehr zahlen, besonders die Männer
Trotz der vergleichsweise geringen Relevanz von Angeboten in Originalvertonung wäre jeder Fünfte VoD-Nutzer (20 Prozent) grundsätzlich bereit, dafür mehr zu bezahlen; größer ist nur die Bereitschaft, für Angebote in HD (58 Prozent) und eine Smartphone- bzw. Tablet-App (33 Prozent) zu bezahlen. Auch für zusätzliche und ergänzende Filminhalte, wie Interviews, würde fast jeder Fünfte (18 Prozent) tiefer in die Tasche greifen. Persönliche Filmempfehlungen und Trailer zu den angebotenen Filmen und Serien fördern die Zahlungsbereitschaft mit jeweils elf Prozent hingegen deutlich weniger, was möglicherweise auch daran liegt, dass diese bei den meisten VoD-Anbietern im Basis-Angebot enthalten sind. Männer legen bei VoD deutlich mehr Wert auf die Bildqualität: 68 Prozent der männlichen VoD-Nutzer wären bereit für HD-Angebote mehr zu zahlen. Bei den weiblichen Nutzern ist die Zahlungsbereitschaft vergleichsweise niedrig, aber mit 47 Prozent ebenfalls deutlich auf Platz 1.Für die Studie befragte Appinio 5.488 Deutsche im Alter von 14 bis 34 Jahren in einer repräsentativen Umfrage.