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Analyse zum Facebook-Ausfall: Die beliebtesten "Platzhalter"-Apps
28.10.2021 Der stundenlange Ausfall der Facebook-Apps führte zu einem kalten Social-Media-Entzug. Eine Analyse zeigt, wie die NutzerInnen reagierten und welche Apps besonders profitieren konnten.
Der Feierabend-Scroll fällt aus: Europa stark vom Ausfall betroffen
Während die Menschen im asiatisch-pazifischen Raum während des Ausfalls weitestgehend schliefen, spielte sich der Break-Down in Europa genau während der Feierabendzeit ab. Die Nutzung brach jedoch nicht vollständig ein, da viele mehrmals pro Stunde immer wieder versuchten, die Apps zu öffnen und lange warteten, ob etwas passiert. Die stündliche Nutzung ging um 80 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum an anderen Tagen zurück.Unterhaltung gefragt: Die Gewinner der "Platzhalter-Apps"
NutzerInnen verbringen viel Zeit in Social-Media-Kanälen, um sich unterhalten zu lassen. Hier bot der App-Markt viele Ausweichmöglichkeiten, die von den VerbraucherInnen rege genutzt wurden. Doch auch Anwendungen anderer Art erlebten einen regelrechten Boom. In den USA zeichneten sich Dating-Apps, Finanz-Apps, insbesondere Investment- und Krypto-Anwendungen, sowie Video-Streaming-Apps wie Netflix und Youtube als Gewinner ab.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
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In Deutschland sah dies ähnlich aus. Die deutsche App Vivid Money , die Anlagen in Investment- und Krypto möglich macht, verzeichnete einen Anstieg der Nutzungsdauer von 525 Prozent. Viele haben also die Möglichkeit genutzt, sich mit einem möglicherweise längst ausstehendem Thema zu beschäftigen. Die Dating-Apps iDates und Mambo Dating aus Frankreich, konnten einen Anstieg von 475 Prozent und 225 Prozent verzeichnen. Eine Wiederbelebung erfuhr Snapchat . Während die App zuvor kaum noch einen Platz auf den einzelnen Treppchen belegen konnte, haben NutzerInnen während des siebenstündigen Ausfalls vier Mal so viel Zeit mit Snapchat verbracht als auf Telegram. Der absolute Anstieg ist demnach weitaus größer als bei anderen Social-Media-Apps, die während des Ausfalls vermehrt genutzt wurden.Die Folgen des Totalausfalls
Wie iBusiness.de bereits meldete zeigt eine Recherche der Berliner Kreativagentur ABCD Agency : Die unfreiwillige Pause hatte statistisch gesehen zur Folge, dass...- 25 Milliarden WhatsApp Nachrichten und 54 Millionen Facebook-Messages nicht gesendet wurden
- 3,75 Milliarden Minuten weniger über WhatsApp telefoniert wurde
- 125 Millionen Instagram Stories nicht gepostet werden konnten
- 3,6 Milliarden Minuten für etwas andere genutzt wurden, die sonst auf Instagram verbracht worden wären
- 53 Millionen Fotos nicht auf Facebook hochgeladen wurden
Nach Angaben des Cybersecurity Watchdogs NetBlocks verursachte der Ausfall Kosten in Höhe von 160 Millionen Dollar für die Weltwirtschaft. Dazu kommt noch ein Verlust des Börsenwertes von mehr als 40 Mrd. US-Dollar sowie der Umsatzausfall bei Facebook selbst in Höhe von geschätzt rund 60 Mio. US-Dollar.