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Wie Senioren das Internet nutzen

19.07.2017 Senioren erleben das Internet als Gewinn für Mobilität und Kontaktpflege und halten sich gerne mit Online-Spielen geistig fit. Allerdings brauchen sie spezifische Begleitung, um von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren.

 (Bild: Werner22Brigitte/Pixabay)
Bild: Werner22Brigitte/Pixabay
Aus der aktuellen Studie zur Internetnutzung im Alter zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser der Stiftung Digitale Chancen und Telefónica Deutschland, dass im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Bevölkerung nach wie vor deutlich weniger ältere Menschen das Internet nutzen als jüngere. Die Gründe, die ältere Menschen für die Nichtnutzung nennen, basieren oft nicht auf eigener Erfahrung, sondern sie beruhen vielfach auf Vorurteilen. Da Medien Erfahrungsgüter sind, kann man ihren Nutzen erst erkennen, wenn man sie genutzt hat. Genau hier setzt die Studie an: Von Juli 2016 bis Mai 2017 haben an 30 Standorten vermittelt durch Senioren-Einrichtungen jeweils zwischen zehn und 15 ältere Menschen einen Tablet-PC mit SIM Karte für acht Wochen ausgeliehen und mit Unterstützung durch ein wöchentliches Begleitprogramm ausprobiert, was im Internet für sie "drin" ist.

Wie nutzen Senioren das Internet

Anhand einer vorgegebenen Liste konnten die teilnehmenden Senioren der Studie angeben, welche Anwendungen sie während der achtwöchigen Projektlaufzeit genutzt haben. Während die Teilnehmer der Studie ihre Tablets am häufigsten für die Kommunikation per E-Mail verwendet haben, wurden die von Jüngeren viel genutzten Kommunikationsdienste von den Senioren weitaus weniger verwendet. Nur rund jeder Vierte gab an, WhatsApp zu nutzen und lediglich etwa 10 Prozent der Befragten haben Soziale Netzwerke wie Facebook genannt. Zwei Drittel der WhatsApp-Nutzer unter den Senioren haben Enkel, was als besonderer Anreiz für die Nutzung von Messaging-Diensten gelten kann. Das hohe Mobilitätsbedürfnis älterer Menschen wird durch die häufige Online Nutzung von Fahrplänen und Navigation, wie etwa Google Maps, deutlich. Rund zwei Drittel bzw. die Hälfte der befragten Senioren haben ihr Tablet für diese Zwecke genutzt, was zeigt, dass das Internet die Mobilität älterer Menschen positiv unterstützen kann. Vor allem Menschen mit Gedächtnisproblemen gaben an, auch unterwegs diese Dienste zu nutzen, wodurch sie ein Stück Unabhängigkeit gewinnen konnten.

Eine zentrale Erkenntnis der Studie, bei der rund 300 Seniorinnen und Senioren befragt wurden, liefert die Gegenüberstellung der erfragten Gratifikationen und der Nutzung nach den acht Wochen. Eine Übereinstimmung zwischen erkannten Gratifikationen und der Nutzung kann nur in einigen Anwendungsbereichen festgestellt werden. Zum Beispiel stimmen 58 Prozent der Befragten der Aussage zu "Durch das mobile Internet kann ich mich in neuen Umgebungen schneller zurechtfinden", und 53 Prozent haben auch die Navigationsfunktion des Tablet-PCs genutzt. Aber obwohl 83 Prozent angeben "Das Internet erspart viel Lauferei" und 69 Prozent "Das Internet ermöglicht es mir, im Alter länger selbstständig zu bleiben", haben nur 24 Prozent in den acht Wochen mit dem geliehenen Tablet oder einem anderen Gerät die Möglichkeit des Online-Einkaufs genutzt. Dieser Befund ist deswegen besonders bemerkenswert, weil häufig betont wird, wie sehr das Internet älteren Menschen dabei helfen kann, ihren Alltag länger selbstständig zu bewältigen. Nun zeigen die Studienergebnisse, dass gerade beim Online-Einkauf, der das konkret ermöglicht, offensichtlich große Vorbehalte bestehen. Dafür spricht auch, dass Sicherheitsbedenken und die Angst vor einem finanziellen Schaden von mehr als der Hälfte der Befragten als eine Barriere für die Nutzung des Internets genannt werden.

Zentrale Studien-Ergebnisse im Überblick
  • Für die Nutzung des Internets ist nicht allein das Alter entscheidend, sondern sie wird viel mehr durch soziale Kontakte und persönliche Mobilität beeinflusst.
  • Mobile Technologien, wie beispielsweise Navigationsanwendungen für Tablet PCs, können die Mobilität von Senioren verbessern und ihnen dabei helfen, aktiver am Leben teilzuhaben.
  • Senioren mit wenig Interneterfahrung nutzen eher einfache Anwendungen (Spiele, Fahrplanauskünfte u. ä.). Komplexere Anwendungen, die den Nutzern Vorteile bei der selbstständigen Alltagsbewältigung bieten können (Online Banking, Shopping, o. ä.), erfordern mehr Erfahrungen und höhere Fähigkeiten.
  • Digitale Kompetenz muss ergänzt werden durch Selbstvertrauen im Umgang mit dem Internet. Senioren können dieses durch gute Begleitung und Unterstützung gewinnen.
  • Angebote zur digitalen Weiterbildung müssen die Erwartungen der Senioren berücksichtigen und sich ganz konkret an deren Lebenswirklichkeit orientieren.
  • Leicht erreichbare Sprechstunden, orientiert an den Bedürfnissen von Senioren, die sie auf ihrem Weg in die digitale Welt unterstützen, sind eine sinnvolle Ergänzung zu Kursen und anderen Weiterbildungsangeboten.

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