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JIM-Studie 2022

Internetnutzung von Jugendlichen wieder auf Niveau vor Pandemiebeginn

28.11.2022 Seit 2020 hat die Corona-Pandemie die Freizeit- und Medienaktivitäten der Jugendlichen in Deutschland stark verändert. Erst in diesem Jahr nähern sich diese wieder dem Stand vor Pandemiebeginn an.

 (Bild: Santa3 auf Pixabay)
Bild: Santa3 auf Pixabay
So treffen sich Zwölf- bis 19-jährige Jugendliche wieder mehr mit FreundInnen und besuchen Sportveranstaltungen. Auch die tägliche Internetnutzung in der Freizeit liegt 2022 mit durchschnittlich 204 Minuten wieder auf dem Niveau vor Beginn der Coronapandemie (2021: 241 Min., 2020: 258 Min., 2019: 205 Min.).

Dies sind Ergebnisse der JIM-Studie 2022 zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , die gemeinsam von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser durchgeführt wurde. Für die repräsentative Studie wurden vom 2. Juni und 16. Juli 2022 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren in Deutschland telefonisch oder online befragt.

Eine Rückkehr zu dem Stand von 2019 ist auch bei der Lesedauer zu sehen, die nun wieder bei durchschnittlich 53 Minuten täglich liegt (2021: 59 Minuten, 2020: 74 Minuten, 2019: 53 Minuten). Dafür liegt die durchschnittliche Zeit, die Jugendliche täglich digital spielen, mit 109 Minuten weiterhin auf Vorjahresniveau (2021: 110 Minuten) und deutlich über dem Wert von 2019 (81 Minuten). Für die Online-Nutzung von Sendungen, Serien und Filmen sind weiterhin Netflix und YouTube am relevantesten. Jeder und jede Zweite nutzt hierzu diese Plattformen regelmäßig. Wenn es um kürzere Videos und Clips geht, ist insbesondere YouTube als Plattform unter Jugendlichen sehr beliebt, wenngleich die regelmäßige Nutzung im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist.

Weitere Ergebnisse der JIM-Studie 2022

  • Die Studie zeigt, dass Desinformation und Beleidigungen im Netz für viele Jugendliche zum digitalen Alltag gehören. Demnach geben 56 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen an, im letzten Monat im Netz Fake News begegnet zu sein. Extreme politische Ansichten und Verschwörungstheorien liegen bei jeweils 43 Prozent, gut ein Drittel der Befragten wurde mit Hassbotschaften konfrontiert und 16 Prozent waren persönlichen Beleidigungen ausgesetzt.
  • WhatsApp bleibt die wichtigste App für Zwölf- bis 19-Jährige. 93 Prozent nutzen den Dienst regelmäßig. Instagram liegt mit deutlichem Abstand auf dem zweiten Platz (62 Prozent). Nach dem starken Rückgang im letzten Jahr (-14 Prozentpunkte), ist damit wieder ein leichter Anstieg zu sehen (+4 PP). TikTok wird von über der Hälfte der Jugendlichen regelmäßig verwendet und baut damit seinen Vorsprung zu Snapchat (45 Prozent) weiter aus. Facebook wird, ähnlich wie 2021, von einem Viertel der Jugendlichen regelmäßig genutzt.
  • 72 Prozent der Befragten finden es in Ordnung, wenn YouTuberInnen/InfluencerInnen Geld mit ihren Beiträgen verdienen. 40 Prozent haben schon mal etwas gekauft, weil es in einem solchen Beitrag empfohlen wurde. Für knapp die Hälfte fühlt sich diese Art von Werbung ehrlicher als Fernsehwerbung. Zwei Drittel der Jugendlichen gehen davon aus, dass Werbung bei YoutuberInnen/InfluencerInnen immer als solche gekennzeichnet ist. Jede/-r Vierte kann sich vorstellen, selbst einmal YouTuberIn/InfluencerIn zu werden.
  • Spotify ist weiterhin der wichtigste Weg zum Musikhören. Über die Hälfte nutzt die Plattform hierfür regelmäßig. Auf dem zweiten Platz folgen Radiosender, die von 45 Prozent zum Musikhören verwendet werden. Das Radiohören hat sich nach einem Rückgang der Nutzung zu Beginn der Corona-Pandemie seit letztem Jahr wieder stabilisiert und liegt auch 2022, mit einer regelmäßigen Nutzung von 57 Prozent, wieder fast auf dem Vorjahresniveau (2021: 58 Prozent). Dabei geben 82 Prozent der RadiohörerInnen an, das Radio einzuschalten, um Musik zu hören, 61 Prozent, um neue Musik kennenzulernen. 59 Prozent hören Radio, um auf dem Laufenden zu bleiben, jeder Zweite nutzt Radio für regionale Informationen.
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