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Weniger Firmeninsolvenzen, aber Schadenssumme steigt
29.03.2022 Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist in Deutschland 2021 erneut gesunken. Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 13.991 Unternehmen eine Insolvenz an. Damit verringerten sich die Firmenpleiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,8 Prozent (2020: 15.865 Firmeninsolvenzen).
Die durch Firmeninsolvenzen verursachte Schadenssumme ist im Jahr 2021 trotz der sinkenden Fallzahlen angestiegen. Die Insolvenzschäden summierten sich im letzten Jahr auf insgesamt 48,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 9,5 Prozent (2020: 44,1 Milliarden Euro). Im Durchschnitt entstehen somit Forderungsausfälle von knapp 3,45 Millionen Euro pro Insolvenz. Verantwortlich für diesen sprunghaften Anstieg sind mehrere Zusammenbrüche von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen. Das teilt der Informationsdienstleister CRIF in seiner aktuellen Studie mit.
Die höchste Insolvenzdichte gab es 2021 mit 110 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen in Bremen. Der Bundesdurchschnitt lag bei 46 Pleiten je 10.000 Firmen. Über diesem Wert rangieren neben Bremen auch Berlin (82 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen), Nordrhein-Westfalen (65), das Saarland und Hamburg (je 57), Sachsen-Anhalt (49) und Hessen (47).
Die wenigsten Firmenpleiten gab es im Jahr 2021 in Brandenburg und Thüringen mit 31 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen. Aber auch in Bayern (32) mussten vergleichsweise wenig Firmen eine Insolvenz anmelden.
Die Firmeninsolvenzen sind 2021 in allen Bundesländern gesunken. Allen voran Brandenburg (minus 24,4 Prozent), Sachsen-Anhalt (minus 19 Prozent) und Rheinland-Pfalz (minus 18,2 Prozent).
"Das Jahr 2021 stand hinsichtlich der Insolvenzen weiterhin unter dem Einfluss von Sonderregelungen", kommentiert CRIF Deutschland Geschäftsführer Dr. Frank Schlein die aktuellen Zahlen. Denn: Die bereits Anfang März 2020 bis Ende 2020 ausgesetzte Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen infolge der Corona-Pandemie galt bis Ende April 2021 weiterhin für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch nicht erledigt war.
Aufgrund des Ukraine-Krieges und den starken wirtschaftlichen Auswirkungen auf Deutschland, rechnet GRIF für 2022 mit steigenden Firmeninsolvenzzahlen aus.