Nokias 'Here': Deutsche Autobauer bremsen Uber aus
03.08.2015 Auch der umstrittene Fahrtenvermittler Uber hatte Interesse an Nokias Kartendienst 'Here' gezeigt . Doch Audi , BMW und Daimler haben letztlich den Zuschlag bekommen und übernehmen von der Nokia Corporation deren digitales Kartengeschäft Here .
Tatsächlich soll das Datenmaterial vor allem der deutschen Autoindustrie die Basis liefern für autonomes Fahren sowie als Basis für neue Assistenzsysteme. Bei selbstfahrenden Autos werden hochpräzise digitale Karten mit Echtzeit-Fahrzeugdaten verbunden
Das Datenmaterial soll allen Autoherstellern zugute kommen, darauf legen die drei Unternehmen wert - nicht zuletzt, um die Kartellbehörden von der Übernahme zu überzeugen. "Hochpräzise digitale Karten sind ein entscheidender Baustein für die Mobilität der Zukunft. Mit dem Einstieg bei HERE wollen wir die Unabhängigkeit dieses zentralen Angebots für alle Fahrzeughersteller und Zulieferer sowie für Kunden aus weiteren Branchen sichern", argumentiert beispielsweise Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche .
Schwarmintelligenz soll für neue Informationsdichte von Straßenkarten sorgen
Die Daten von Here sollen auch Teil von Connected-Car-Systemen werden. Per Schwarmintelligenz übertragen intelligente Autos Daten an die Here-Zentrale. Das soll beispielsweise Gefahrenwarnungen in Echtzeit, etwa vor Glatteis, erlauben, die sich aus Einzelinformationen wie ABS-Eingriffen und Außentemperatur errechnen lassen. Auch aufkommende Staus können künftig noch präziser angegeben werden, was das Risiko von Unfällen deutlich reduziert. In einem weiteren Schritt könnten aus den Daten kritische Kurvendurchfahrungen erlernt werden, um den Fahrer rechtzeitig zu warnen oder Assistenzsysteme zu aktivieren. Denkbar ist auch das Antizipieren von Ampelphasen, um ein Fahrzeug mit angepasster Motorleistung und minimiertem Verbrauch auf einer 'grünen Welle' durch die Straßen zu navigieren.Die drei Partner übernehmen den Dienst jeweils zu gleichen Teilen. Vorbehaltlich der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden wird der Abschluss der Transaktion im ersten Quartal 2016 erwartet. Here soll zusätzlich als unabhängiger Anbieter von Karten und standortbezogenen Dienstleistungen - Location Based Services - sein Angebot erweitern und auch Kunden anderer Branchen zur Verfügung stellen, das Here-Management unabhängig bleiben.
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