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Gesetz gegen Hassreden: NetzDG hat nahezu keinen Effekt
25.03.2021 Mit dem 2017 in Kraft getretenen Gesetz wollte die Bundesregierung Hassrede im Internet bekämpfen und die sozialen Netzwerke zu einer schnellen Löschung bestimmter strafbarer Inhalte verpflichten. Forschungsteam hat nun die praktische Anwendung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) untersucht. Vernichtendes Ergebnis: Das NetzDG hat fast keinen unmittelbaren Regulierungseffekt bei den global agierenden Sozialen Netzwerken Facebook, YouTube und Twitter hat.
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Auch Monitoring im Auftrag des Bundesamts kann keinen Effekt belegen
Im Rahmen der Studie wertete das HTWK-Forschungsteam auch erstmals die bislang unveröffentlichten NetzDG-Monitoringberichte aus, die das Bundesamt für Justiz
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Hinzu komme, dass das auf Bußgeldahndung ausgerichtete NetzDG praktisch keine Rechtsfolgen hat. Ursprünglich rechnete der Gesetzgeber 2017 mit jährlich rund 500 begründeten Bußgeldverfahren wegen Nicht-Löschung strafbarer Inhalte. Tatsächlich sei laut den Forschern in diesem Bereich aber seit über drei Jahren kein einziger Bußgeldbescheid ergangen. Auch dies deute auf eine kaum vorhandene praktische Relevanz des NetzDG hin.
Anhaltspunkte für Overblocking
Zudem hat das Forschungsteam an der HTWK Leipzig erstmals Kriterien entwickelt, die als Anhaltspunkte für ein "Overblocking" qualifiziert werden können. Hiermit gemeint ist die seit 2017 in der Rechtswissenschaft geäußerte Sorge, dass die im NetzDG geregelten engen Löschfristen und hohen Bußgelddrohungen die Sozialen Netzwerke dazu anreizen, im Zweifelsfall mehr zu löschen, als sie es nach dem deutschen Strafrecht müssten. Dies gehe zu Lasten der Meinungs- und Kommunikationsfreiheit. Auch die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages
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In der unabhängigen Gesetzesevaluation an der HTWK Leipzig werden nun mehrere Anhaltspunkte für einen solchen Effekt ausgemacht. Wenn das NetzDG überhaupt einen Effekt habe, s"dann ist es ein tendenzielles Ausweichen der Sozialen Netzwerke in eine vorgeschaltete Lösch-Compliance nach eigenen, eher weit gefassten Community-Standards", so Liesching. Durch eine solche - durchaus legale - "Flucht vor dem NetzDG in die AGB" werde Overblocking befördert. Auch weitere geprüfte Kriterien sprächen nach der Studie für einen solchen Effekt.