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Umfrage: Staatliche Hilfen kommen bei vielen Startups nicht an
01.07.2020 Nicht einmal jedes zweite Startup hat bislang finanzielle Unterstützung erhalten, aber jedes dritte befürchtet, dass Investoren in der Krise abspringen könnten.
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Bei der Befragung von 112 Startups, die im Mai und Juni durchgeführt wurde, haben 3 von 10 Startups (30 Prozent) bislang keine finanzielle Unterstützung erhalten, weil es für sie kein passendes Angebot gibt. Vier Prozent haben Hilfe beantragt, die aber abgelehnt wurde. Fünf Prozent warten noch auf eine Entscheidung. Und 18 Prozent benötigen gegenwärtig keine Hilfe.
Auf der anderen Seite haben 43 Prozent der Startups bereits finanzielle Unterstützung bekommen. Zugleich beklagt mehr als jeder Zweite (55 Prozent), dass die staatlichen Hilfsmaßnahmen bislang ungeeignet sind, um den akuten Liquiditätsengpass zu beheben. "Die Politik hat bei der Unterstützung für Startups den Nachholbedarf erkannt und mit der zweiten Säule des Rettungsschirms ein wichtiges Instrument für die große Zahl eher kleiner Startups auf den Weg gebracht", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg
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Staatliche Unterstützung wie Steuerstundungen hat gut jedes fünfte Startup (19 Prozent) genutzt. Und 4 von 10 (42 Prozent) haben Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, um die Corona-Zeit zu überbrücken. 46 Prozent betonen aber, dass Kurzarbeitergeld ihrem Startup nicht weiterhilft. Eine breite Mehrheit der Startups (84 Prozent) kritisiert, dass sich die staatlichen Maßnahmen zu stark an den Bedürfnissen von Konzernen und Mittelständlern orientieren und zu wenig an denen von Startups.
Tatsächlich sind viele Startups über ihre Finanzsituation beunruhigt. Mehr als jedes dritte Startup (34 Prozent) macht sich Sorgen, dass ihre Investoren sie wegen der Corona-Krise nicht mehr unterstützen. Und fast drei Viertel (71 Prozent) erleben, dass es schwieriger geworden ist, neue Investoren zu finden. Eine kurzfristige staatliche Hilfe für Startups kann sich auch deshalb lohnen, weil nur eine kleine Minderheit (5 Prozent) davon ausgeht, dass durch die Corona-Krise ihr Geschäftsmodell grundsätzlich in Frage gestellt wurde.