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GfK: Deutschland ist ärmer als die Schweiz und Österreich
05.04.2023 Mit rund 50.000 Euro netto pro Person steht den Schweizern jährlich fast doppelt so viel Geld zur Verfügung wie den BundesbürgerInnen. Reichste Region im DACH-Raum ist der Kanton Zug. Das ergaben die Kaufkraftstudien 2023 der GfK.
Mit Abstand die höchste Kaufkraft im DACH-Raum haben die EinwohnerInnen des Schweizer Kantons Zug: Mit 79.207 Euro steht ihnen netto glatt drei Mal so viel Geld zur Verfügung wie im Schnitt den BundesbürgerInnen. Auch Zürich liegt mit 56.322 Euro deutlich über dem bundesweiten Spitzenreiter, dem Landkreis Starnberg bei München mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 36.866 Euro. Das sind 40 Prozent mehr als im bundesweiten Durchschnitt.
Kaufkraftgewinne im ganzen DACH-Raum
Auf Platz zwei unter den deutschen Landkreisen folgt der Landkreis München mit 35.326 Euro pro Person. Dahinter liegt der Landkreis Ebersberg, der mit einem Ausgabepotenzial von 33.865 Euro pro Kopf zwei Ränge nach oben klettert und damit den Stadtkreis München auf Platz vier verdrängt. Auch der Landkreis Hochtaunuskreis rutscht um einen Platz nach hinten auf Rang fünf. Der Großraum München geht damit als deutlicher Sieger im bundesweiten Vergleich hervor. Getoppt wird er allerdings nicht nur von Zug und Zürich, sondern auch von der österreichischen Hauptstadt. Zumindest die Einwohner des Ersten Wiener Bezirks haben mit 41.423 Euro netto sogar noch mehr Geld pro Jahr zur Verfügung als das berühmte Millionärsstädtchen Starnberg."In allen drei Ländern der DACH-Region gibt es 2023 im Vergleich zu den revidierten Vorjahreswerten Kaufkraftzugewinne, die in Österreich mit 5,3 Prozent aber deutlich höher ausfallen als in Deutschland und der Schweiz", kommentiert Tim Weber , GfK-Experte im Bereich Geomarketing. "Damit ziehen die Österreicher dieses Jahr bei der Pro-Kopf-Kaufkraft an den Deutschen vorbei und belegen im Ranking der deutschsprachigen Länder den zweiten Platz. Dieses Kaufkraftplus wird aber bei den Bürgern in allen drei Ländern nicht wirklich ankommen, sondern den steigenden Verbraucherpreisen zum Opfer fallen."
Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Ob mit dem nominalen Kaufkraftzuwachs tatsächlich ein höheres frei verfügbares Einkommen einhergeht, hängt allerdings davon ab, wie sich 2023 die Verbraucherpreise entwickeln werden. Durch den Fokus der Studie auf die Herausarbeitung der regionalen Unterschiede wird aufgezeigt, wie verschieden die regionale Kaufkraft sowohl zwischen als auch innerhalb der Länder ist.