Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Unternehmen geben im Schnitt 2 Mio. Euro für Refabrikation aus
10.07.2019 Im Schnitt investieren deutsche Unternehmen etwa zwei Millionen Euro pro Jahr in die Aufarbeitung gebrauchter Produkte. Das geht aus einer aktuellen Umfrage unter europäischen B2C-Marketern hervor.
Drei Viertel (74 Prozent) der deutschen Unternehmen investieren bereits in verbesserte Materialien, um die Lebensdauer ihrer Produkte zu erhöhen. Recyclebare Verpackungen werden jedoch erst von 20 Prozent der untersuchten deutschen Unternehmen genutzt. Immerhin geben 60 Prozent der Befragten an, sie in den nächsten fünf Jahren einführen zu wollen. In Großbritannien nutzen dagegen bereits 36 Prozent der Unternehmen umweltfreundliche Verpackungen. Europäisches Schlusslicht der Umfrage war Frankreich: Hier nutzen lediglich 13 Prozent recyclebares Verpackungsmaterial.
Weniger als 45 Prozent der europäischen Supply-Chain-Verantwortlichen sind der Meinung, dass sie in der Position sind, einen ökologischen Wandel anzustoßen. In Deutschland denken 29 Prozent der Teilnehmer aus dem Einzelhandel, dass die Verantwortung nicht allein bei den Herstellern, sondern ebenso bei ihnen selbst liegt. 31 Prozent der Befragten in Deutschland denken, der Gesetzgeber könnte durch neue Regelungen den Einsatz umweltfreundlicherer Rohstoffe und Verpackungen fördern.
Doch die Einführung neuer Gesetze kann lange dauern. Unternehmen wissen, dass sie nicht darauf warten dürfen, sondern dass die Verbraucher selbstständiges Handeln von ihnen erwarten. 94 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer geben an, dass sie Bewertungen und Reviews von Kunden in Gesprächen mit Herstellern nutzen. Durch diesen authentischen, von Verbrauchern generierten Content erhalten Unternehmen einen direkten Einblick in die Wünsche und Forderungen der Konsumenten. 44 Prozent der Befragten nutzen diese Informationen regelmäßig, 42 Prozent manchmal.