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Cyberkriminalität

Ransomware-Studie: Wer einmal zahlt, ist öfter Opfer

09.06.2022 Studie über die wahren Kosten von Ransomware zeigt: Unternehmen zahlen oft mehrfach Lösegeldforderungen. 80 Prozent der Unternehmen, die eine Lösegeldforderung gezahlt haben, wurden erneut angegriffen.

 (Bild: Pixabay)
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Bild: Pixabay unter Creative Commons Lizenz by-sa
Lösegeldzahlungen sind keine Strategie bei Ransomware-Angriffen. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Sicherheitsunternehmen Cybereason zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser veröffentlichte hat. Von 1.456 weltweit befragten Unternehmen (davon 150 aus Deutschland) gaben 73 Prozent (Deutschland: 69 Prozent) an, von einem Ransomware-Angriff im Jahr 2022 betroffen gewesen zu sein (Vorjahr: 55 Prozent). 80 Prozent der Unternehmen, die einer Lösegeldforderung nachgekommen sind (Deutschland: 82 Prozent), berichteten, dass sie ein zweites Mal Opfer eines Ransomware-Angriffs wurden. Positiv fällt in Deutschland auf, dass keines der Befragten Unternehmen mehr als zwei Mal gezahlt hat - während international ganze 10 Prozent der Unternehmen sogar ein drittes Mal zahlten.

Der Bericht mit dem Titel "Ransomware: The True Cost to Business Study 2022 zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser " zeigt außerdem, dass bei 54 Prozent der Unternehmen, die sich für eine Zahlung entschieden haben, einige oder alle Daten während des Wiederherstellungsprozesses beschädigt wurden - in Deutschland hat dies sogar knapp 70 Prozent der Unternehmen betroffen. International entspricht dies einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 46 Prozent). Diese Ergebnisse unterstreichen, dass es sich nicht lohnt, Ransomware-Angreifer zu bezahlen, und warum Unternehmen sich stattdessen auf Erkennungs- und Präventionsstrategien konzentrieren sollten, um Ransomware-Angriffe frühzeitig zu beenden, bevor wichtige Systeme und Daten in Gefahr geraten.

Zu den weiteren Ergebnissen der Studie gehört:

  • Falsches Sicherheitsgefühl: 91 Prozent der deutschen Studienteilnehmer geben an, die richtigen Mitarbeiter zu haben, um Ransomware-Angriffe optimal zu managen. Und 71 Prozent gaben an, auch die richtigen Pläne und Maßnahmen dafür zu haben. Trotzdem wurden knapp 69 Prozent der Befragten Opfer eines Ransomware-Angriffs.

  • Versichern statt absichern: Knapp 88 Prozent der Befragten in Deutschland verfügen über eine Cyberversicherung, die Ransomware-Angriffe abdeckt. Trotzdem sollte die Absicherung der Systeme weiterhin im Vordergrund stehen. Denn knapp 37 Prozent der Befragten, die durch Ransomware Geschäftsverluste hinnehmen mussten, gaben an, dass die Unternehmensmarke Schaden erlitten hat - davor schützt keine Versicherung, sondern nur optimale Verteidigung.

  • Eine schwache Lieferkette fördert Ransomware-Angriffe: Fast zwei Drittel (64 Prozent international, 61 Prozent in Deutschland) der Unternehmen, die Opfer einer Ransomware-Attacke geworden sind, glauben, dass die Angreifer über einen ihrer Zulieferer oder Geschäftspartner in ihr Netzwerk gelangt sind.

  • Verlust von Führungskräften: Knapp 35 Prozent der Unternehmen, die global und in Deutschland Geschäftsverluste durch Ransomware hinnehmen mussten, erlitten nach solch einem Ransomware-Angriff Rücktritte auf C-Level.

  • Es geht um Leben und Tod: Fast 30 Prozent der Unternehmen (24 Prozent in Deutschland), die Lösegeldforderungen gezahlt haben, gaben an, dass sie dies taten, weil sie durch den Systemausfall Menschenleben gefährdet sahen.

  • Lösegeldforderungen steigen mit jeder Attacke: Fast 70 Prozent der Unternehmen (Knapp 63 Prozent in Deutschland) zahlten beim zweiten Mal eine höhere Lösegeldforderung.

  • Entlassungen als Folge von Ransomware-Angriffen: Fast 40 Prozent der Unternehmen (39 Prozent in Deutschland), die Geschäftsverluste durch Ransomware hinnehmen mussten, haben als Folge des Angriffs Mitarbeiter entlassen.

  • Unternehmen verfügen nicht über die richtigen Tools: 60 Prozent der Unternehmen weltweit, die Opfer einer Ransomware-Attacke geworden sind, berichteten, dass Ransomware-Banden bis zu sechs Monate in ihrem Netzwerk waren, bevor sie sie entdeckten. Dies deutet auf ein duales Erpressungsmodell hin, bei dem die Angreifer zunächst sensible Daten stehlen und dann damit drohen, sie zu veröffentlichen, wenn die Lösegeldforderung nicht bezahlt wird.
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