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E-Commerce und Handel

Brexit-Folgen: Britische Online-Marken verlieren Kundschaft in der EU

09.07.2021 Lieferschwierigkeiten und unerwartete Steuern stellen den britischen Onlinehandel nach dem Brexit vor große Herausforderungen. Zwei Drittel der befragten CMOs geben an, eine signifikante Zahl an EU-KundInnen verloren zu haben. 82 Prozent der Online-Marken verzeichnen dennoch einen höheren Absatz als vor der COVID-Pandemie.

 (Bild: MasterTux auf Pixabay)
Bild: MasterTux auf Pixabay
Der Brexit hat auch den britischen ECommerce-Markt hart getroffen. 94 Prozent der britischen Online-Brands geben an, Kundschaft in der EU verloren zu haben, seit am 31. Dezember 2020 die Brexit-Übergangsfrist endete. Dies geht aus einer Analyse des Forschungsunternehmens CensusWide zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und des Multichannel-Plattformanbieters ChannelAdvisor zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser Dienstleister-Dossier einsehen hervor. 304 Marketingverantwortliche britischer Marken wurden dafür zu ihren Verkaufszahlen im Onlinegeschäft und Gründen für eventuelle Geschäftseinbußen befragt. 66 Prozent der befragten CMOs geben an, wegen Verzögerungen an der Grenze, unerwarteter Steuern und anderer Brexit-Folgen eine signifikante Anzahl von EU-KundInnen verloren zu haben.

Während der Corona-Lockdowns musste auch in Großbritannien der stationäre Handel erhebliche Einbußen hinnehmen, während Marken, die ihre Produkte online verkaufen, deutlich wachsen konnten. 92 Prozent der befragten CMOs gaben an, seit dem Beginn der Krise eine signifikante Anzahl neuer Kunden hinzugewonnen zu haben. 82 Prozent beobachten höhere Absatzzahlen als vor der Pandemie, und immerhin 27 Prozent verkaufen sogar "deutlich mehr". Lediglich für 16 Prozent der befragten Marken sind die Zahlen etwa gleichgeblieben.

So geben auch 93 Prozent der CMOs an, zuversichtlicher in die Zukunft ihrer Marke zu blicken als vor Beginn der Coronakrise im März 2020. Rund ein Drittel (34 Prozent) der Befragten zeigte sich "sehr optimistisch".

Disruption durch Brexit bedroht Erfolge in der Pandemie

Die Folgen des Brexits bedrohen jedoch diese Zukunftsaussichten:
  • Beim Thema internationaler Verkauf gaben mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Marken-CMOs an, einen Brexit-bedingten Rückgang erlebt zu haben.
  • Für 22 Prozent war der Absatzeinbruch im internationalen Geschäft sogar "signifikant".
  • Nur bei 15 Prozent der befragten Brands hatte der Brexit steigende internationale Verkaufszahlen zur Folge;
  • 17 Prozent geben an, keine Auswirkungen wahrgenommen zu haben.
Eines der Hauptprobleme für die Mehrzahl der Marken sind Brexit-bedingte Verzögerungen beim grenzüberschreitenden Produktversand.
  • So geben 73 Prozent der CMOs an, dass ihre Marken seit dem Brexit weniger schnell an EU-Kunden liefern können.
  • Bei einem Drittel (33 Prozent) der Befragten haben sich die Lieferzeiten sogar "signifikant erhöht".
Trotz dieser Widrigkeiten zeigen sich die Unternehmen optimistisch, was das globale Umsatzwachstum im kommenden Jahr betrifft. 91 Prozent der CMOs rechnen für die kommenden 12 Monate damit, dass das internationale Geschäft anziehen wird; 33 Prozent erwarten einen "signifikanten Anstieg".

"Britische Marken können sich derzeit über phänomenale Wachstumsraten freuen. Für die wirtschaftliche Erholung im Land nach der Coronakrise wird das eine wichtige Rolle spielen", sagt Vladi Shlesman‘Vladi Shlesman’ in Expertenprofilen nachschlagen , Managing Director bei ChannelAdvisor für die EMEA-Region. Die letzten Monate hätten jedoch gezeigt, wie stark die Disruption durch den Brexit ist. So beklage die große Mehrheit der Unternehmen Verzögerungen und Zollprobleme im Geschäft mit EU-Kunden. "Klar ist, dass Marken, die nicht auch international stark sind, selten zu echten E-Commerce-Giganten aufsteigen. Von einer zügigen Lösung der Grenzprobleme können alle nur profitieren. Externe Logistikdienstleister können hier ihre Expertise einbringen und helfen, Herausforderungen im Fulfillment zu meistern. Aber auch die Suche nach neuen Absatzmärkten hilft oft, Einbußen abzufedern."
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