Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Sprachnachrichten sind tatsächlich so unbeliebt wie viele denken
02.11.2023 Jeder dritte Mensch im DACH-Raum kann Sprachnachrichten nicht leiden. In Deutschland sind Textnachrichten mit großem Abstand das beliebteste Kommunikationsmittel unter Freunden und Freundinnen, weit vor Anrufen.
In allen fünf Ländern sind Textnachrichten mit Abstand das beliebteste Kommunikationsmittel, um mit Freunden zu kommunizieren.
Schweizerinnen und Schweizer sind die Europameister im Texten: 77 Prozent der Befragten geben an, ihre Freunde am häufigsten via Textnachricht zu kontaktieren. In Italien und Frankreich sind Textnachrichten auch das beliebteste Kommunikationsmedium, jedoch auf bedeutend tieferem Niveau.
Österreicherinnen und Franzosen telefonieren im Ländervergleich am häufigsten. Knapp ein Drittel der Befragten ruft Freunde vorzugsweise an. In der Schweiz wird eher ungern telefoniert: Nur 15 Prozent der Eidgenossinnen und Eidgenossen kontaktieren ihre Freunde am häufigsten mit einem Anruf.
Weitere europäische Kommunikationspräferenzen: Franzosen und Französinnen verschicken vergleichsweise häufig Bild- und Videonachrichten, Videotelefonie ist in der Schweiz am unbeliebtesten und bei den Deutschen sind Mails relativ hoch im Kurs.
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Jetzt Mitglied werdenDie aktiven und passiven Kommunikationsvorlieben sind ähnlich. Unterschiede gibt es vor allem beim Telefonieren: Grundsätzlich nehmen die befragten Personen Anrufe lieber entgegen, als dass sie selbst jemanden anrufen - vor allem in Italien, Österreich und der Schweiz.
In Italien leben die aktivsten Versenderinnen und Versender von Sprachnachrichten. 13 Prozent der Befragten melden sich bei ihren amiche und amici am häufigsten via Sprachnachricht. In der Schweiz freut man sich hingegen am wenigsten über deren Erhalt.
Am meisten stört bei Sprachnachrichten, dass man ihren Inhalt nicht sofort erkennt
Grundsätzlich sind Sprachnachrichten im DACH-Raum unbeliebt. Mehr als ein Drittel der Befragten finden Sprachnachrichten überflüssig. In der Schweiz ist die Ablehnung mit 46 Prozent am grössten.Die Umfrage zeigt zudem, dass die Leute lieber Sprachnachrichten erhalten, als sie zu versenden. Diese Präferenz ist in allen fünf befragten Ländern zu beobachten.
In der Schweiz ist der Gap am grössten: 21 Prozent der Befragten bekommen gerne Sprachnachrichten, nur 3 Prozent verschicken ebendiese gerne. In Deutschland beträgt diese Differenz acht, in Italien nur sechs Prozentpunkte.
Blackbox Sprachnachricht: Im DACH-Raum nervt es die Leute am meisten, dass Sprachnachrichten intransparent sind. Man sieht nicht sofort, worum es geht - wie bei Textnachrichten. In der Schweiz stören sich zudem 56 Prozent der Befragten daran, dass sie die Nachricht nicht diskret abhören können - beispielsweise während der Arbeit.
Italienerinnen und Italiener finden es mühsam, dass Sprachnachrichten oft sehr lang sind. Französinnen und Franzosen scheinen sehr zeiteffizient zu denken: Sie ärgern sich vor allem darüber, dass sie Sprachnachrichten - sofern sie nicht umgehend antworten - zu einem späteren Zeitpunkt erneut abhören müssen.
In Frankreich und Italien kommen Sprachnachrichten noch am besten an
In Frankreich bekommst du wohl am schnellsten eine Antwort auf deine Sprachnachricht. 33 Prozent der Französinnen und Franzosen geben an, erhaltene Sprachnachrichten sofort abzuhören.Auf dem zweiten Platz bezüglich "Abhör-Tempo" liegt Italien. 24 Prozent der Italienerinnen und Italiener hören sich die Sprachnachricht subito an. In Österreich und in der Schweiz könnte es länger dauern, bis man eine Antwort erhält. Auffällig: In Italien gibt keine einzige der befragten Personen an, Nachrichten erst am nächsten Tag oder später abzuhören.
Die meisten Umfrageteilnehmenden agieren sehr selbstbestimmt: Sie hören die Sprachnachricht ab, sobald sie Zeit haben. In Österreich und der Schweiz sind es zwei Drittel der Befragten, die sich beim Abhören und Antworten nicht stressen lassen.
Abgehört werden Sprachnachrichten in der Regel in Normalgeschwindigkeit. Die Französinnen und Franzosen haben es pressanter: Jede vierte Person erhöht die Geschwindigkeit beim Abspielen.