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Von wegen smart: Nur einer von sieben Datensätzen kommt mittels IoT zustande
28.10.2022 Die meisten Produktdaten werden bislang über klassische Wege und nicht über das Internet of Things (IoT) erfasst. Zum Beispiel in einem von fünf Fällen aus Feedback des Vertriebs (20,4 Prozent). Als weitere Datenquellen folgen Wartungseinsätze vor Ort (18,5 Prozent), erst dann Rohdaten über IoT (8,1 Prozent) sowie vorverarbeitete Produktdaten über IoT (7,1 Prozent).
Für die datengestützte Produktentstehung ist also ein vollständig digitalisiertes Umfeld nicht zwingend notwendig. Doch smarte Produkte können in kurzer Zeit eine viel größere Datenbasis bereitstellen. Daraus resultiert ein Kreislauf: Die Daten aus smarten Produkten helfen im nächsten Schritt dabei, verbesserte smarte Produkte zu entwickeln.
Zunahme smarter Produkte trifft auf fehlende Methodik
Smarte Produkte sind unter den befragten Unternehmen allerdings noch eine Seltenheit. Ein Großteil der Befragten (43 Prozent) gibt an, dass sich in ihrer Produktpalette lediglich knapp zehn Prozent (9,9 Prozent) oder weniger smarte Produkte befinden. Das ändert sich mit Blick in die Zukunft: Innerhalb der nächsten fünf Jahre erwarten die befragten Unternehmen einen spürbaren Anstieg smarter Produkte.Diese Entwicklung, die für einen Anstieg der Datengrundlage sorgen wird, trifft bisher noch auf eine fehlende methodische Vorgehenswese bei der Datenanalyse. Über zwei Drittel (68,4 Prozent) der befragten Personen geben an, dass in ihrem Unternehmen keine systematische Vorgehensweise zur Analyse etabliert sei. »Findet keine systematische Analyse und Verifizierung der Produktdaten statt, besteht die Gefahr, dass datengestützte Entwicklungen scheitern«, warnt Himmelstoß.
Wo die Potenziale liegen
Neben bestehenden Herausforderungen gibt es auch vielversprechende Potenziale. So sind mehr als die Hälfte der Befragten (56,6 Prozent) grundsätzlich bereit, ihre erhobenen Produktdaten mit anderen - etwa mit anderen Herstellern - zu teilen. Gleichzeitig geben 42,6 Prozent der Befragten an, dass sie derzeit nur bei wenigen Kunden Daten erfassen dürfen. »Die Bereitschaft zum Teilen von Daten muss steigen«, fasst Himmelstoß zusammen.Positiv fällt auf, dass die technischen Bedingungen zur Erfassung von Produktdaten meistens fortschrittlich ausgebildet sind. Bereits die Hälfte der Unternehmen nutzt digitale Abbilder, um Produktdaten zu erfassen. Damit können bereits die Produktnutzung, Störungsmeldungen und Betriebsdaten erfasst werden - die technischen Möglichkeiten sind also kein limitierender Faktor. Die Studienteilnehmenden geben stattdessen an, dass in der Produktentstehung vor allem eine höhere Verlässlichkeit (32,6 Prozent) und erhöhte Zweckdienlichkeit (30,3 Prozent) der Daten hilfreich wären. Die Experteninterviews geben Aufschluss darüber, dass für diese Entwicklung in Zukunft mehr Fachkräfte und eine erhöhte Datensensibilität der Mitarbeitenden nötig sind.
Entstanden ist die Studie 'Datengestützte Produktentstehung' im Rahmen des Forschungsprojekts 'Future Work Lab', einem Innovationslabor für Arbeit, Mensch und Technik am Standort Stuttgart, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.