Vom Weihnachtsgeschäft profitiert nur noch der Online-Handel
05.12.2018 Spätestens jetzt tritt das Weihnachtsgeschäft in seine heiße Phase. Gerade sind die großen Aktionstage Black Friday und Cyber Monday vorbei, mit denen amerikanische Händler traditionell ihr Feiertagsgeschäft einläuten. Vor allem durch den Online-Handel sind diese Rabattaktionen auch nach Europa gekommen. Können da stationäre Einzelhändler überhaupt noch mithalten oder kaufen die Deutschen ihre Geschenke bald nur noch im Internet?
Check 1: Aktionstage und riesige Auswahl - Mit dem Angebot der Online-Händler kann der traditionelle Einzelhandel nicht mehr mithalten
Aktionstage sind natürlich keine Erfindung des Online-Handels, diese gibt es schon wesentlich länger, man denke nur an Winter- und Sommerschlussverkauf. Der Ausdruck "Black Friday" setzte sich in den USA schon in den 1980er Jahren als Beschreibung für einen Tag mit besonderen Rabatten durch. Solche Aktionen, die ihren Ursprung im Einzelhandel der USA haben, können natürlich auch stationäre Händler hierzulande für sich nutzen. Dabei müssen sie aber beachten, dass die Customer Journey heute oft online beginnt und im Laden endet. Auch kleinere Einzelhändler brauchen einen gepflegten Online-Auftritt, wo Kunden grundlegende Informationen, etwa zu Öffnungszeiten erhalten. Bei Rabattaktionen brauchen die Konsumenten auch dazu möglichst detaillierte Information: Wie viel kann man sparen? Wie lange läuft die Aktion? Etc. Gegenüber dem nahezu endlosen Angebot von Online-Shops kann der stationäre Handel durch die persönliche Erfahrung und kompetente Beratung punkten.Check 2: Das Weihnachtsgeschäft wird immer mehr zum Online-Geschäft
Der Online-Handel konnte zwar in den letzten Jahren ein enormes Wachstum verzeichnen, die meisten Deutschen (53 Prozent) kaufen ihre Weihnachtsgeschenke allerdings immer noch lieber klassisch im Geschäft. Weitere 26 Prozent haben keine klare Präferenz, sodass nur 21 Prozent ausdrücklich Online-Angebote bevorzugen. Dies geht aus einer jährlichen Studie der Unternehmensberatung EY hervor. 282 Euro wollen die Bundesbürger dabei im Schnitt ausgeben, ein Plus von sechs Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Auf den Handel wartet damit die Chance, die eigenen Umsätze im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zu steigern. Allerdings dürfen sich stationäre Händler nicht auf ihrem Vorsprung ausruhen. So wie die Wachstumsraten des Online Shopping aussehen könnten sie bald verlieren - wenn sie nichts unternehmen. Auch traditionelle Händler müssen sich Gedanken machen, wie sie ihr Geschäftsmodell an die digitalisierte Welt anpassen können und dabei von den Kollegen im Internet lernen können. Hier geht es etwa um die Abholung von Onlinebestellungen im Laden, verlässliche Online-Informationen und Produktbewertungen.Ein besonderer Vorteil der Händler vor Ort: Kunden können die gekaufte Ware direkt mitnehmen. Das klingt trivial, aber besonders in der Vorweihnachtszeit stoßen Paketdienste an ihre Kapazitätsgrenzen, und es ist nicht immer sichergestellt, dass Bestellungen rechtzeitig ankommen.