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KI-Pilotprojekt an Gericht: Der datenbasierte Urteilsfinder
29.06.2023 Es klingt wie der Alptraum vor dem Experten stets warnen, die um die Voreingenommenheit von KI wissen: Eine KI unterstützt in einem niedersächsischen Pilotprojekt Richter bei der Urteilsfindung. Das soll aber vor allem der Wissenschaft und der Erkundung von Problemen und Rechtmäßigkeit dienen.
Im Projekt wird es vor allem darum gehen, die Akzeptanz und Rechtskonformität des geplanten Vorgehens abzusichern sowie rechtliche und technische Grenzen des KI-Einsatzes zur Unterstützung der richterlichen Entscheidungsfindung aufzuzeigen.
Aus technischer Sicht geht es unter anderem darum, welche Anforderungen die Daten und welche Voraussetzungen die angewandten Algorithmen erfüllen müssen. Zudem geht es um die Frage, wie transparent das Ergebnis dargestellt werden muss, damit eine Akzeptanz gewährleistet ist - in der Gesellschaft ebenso wie bei den Richterinnen und Richtern. Untersucht wird außerdem, ob der Einsatz von KI durch eine externe Zertifizierungsstelle zuverlässig überwacht werden kann.
Aus rechtlicher Sicht geht es vor allem darum, welche Anforderungen an ein KI-basiertes Richterassistenzsystem sich aus dem Verfassungs- und dem Zivilverfahrensrecht ergeben: Wer etwa hat die Hoheit über die Daten, mit der die KI trainiert wird? Das muss mit Blick auf den Gewaltenteilungsgrundsatz beantwortet werden. Die Ausgestaltung des Assistenzsystems muss zum Beispiel das richterliche Entscheidungsmonopol, das Recht auf rechtliches Gehör und das Rechtsstaatsprinzip insbesondere mit Blick auf die Begründung und Begründbarkeit von Entscheidungen gewährleisten. Weitere Fragen stellen sich auch hinsichtlich des Diskriminierungsverbots, des Gebots des effektiven Rechtsschutzes und des Unmittelbarkeitsgrundsatzes im Rahmen der Beweiswürdigung.