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Mit deutschem E-Commerce gegen Milchpulver-Klau aus China
26.04.2013 In Deutschland geht der chinesische Milchpulverklau um: Während sich chinesische Eltern zunehmend über deutsches Milchpulver freuen, stehen deutsche Eltern immer häufiger vor leeren Regalen. Eine Kölner Performance-Marketing-Agentur will mit einer Methode aus der Automobilindustrie die sich aufreißende Milchmarktlücke schließen. Im Umweg über Lettland.
Hier hat sich die Situation zugespitzt. Immer mehr deutsche Eltern beklagen Zustände wie zu DDR-Zeiten. Wenn überhaupt ein Einzelhändler Aptamil führt, wird es nur noch in kleinen Mengen an die Kunden abgegeben.
Die deutsche Performance-Marketing-Agentur Vorwärts möchte deutschen Eltern jetzt anbieten, Milchpulver der Marke Aptamil als Reimport mit osteuropäischem Label zu beziehen. Das osteuropäische Aptamil läuft vom selben Band wie die deutsche Version, lediglich der Aufdruck ist nicht deutsch, so Geschäftsführer André Åslund .
Die Idee entstand aufgrund des Bedarfs in der eigenen Familie. Ein Bruder arbeitet als Manager bei Volkswagen und fragte sich bei der zeitaufwändigen Suche nach Aptamil im deutschsprachigen Internet, weshalb es keine Reimporte gäbe, wenn die Chinesen es auf das deutsche Milchpulver abgesehen haben? In der Automobilindustrie sind Reimporte seit Jahren ein Phänomen. Es handelt sich dabei um identische Markenprodukte, die ursprünglich für den Vertrieb in einem anderen Markt vorgesehen waren. Während im deutschsprachigen Internet nur wenige Online-Shops dauerhaft Aptamil führen, sind die Bestände der Shops, die kundenfreundliche Preise verlangen, regelmäßig genauso ausverkauft wie in deutschen Supermärkten und Drogerien.
Unter Milchpulver-fuer-deutschland soll es zukünftig genügend Aptamil-Milchpulver aus dem Hause Milupa geben. Unter dieser Adresse möchte Vorwärts Aptamil-Produkte anbieten, die wegen der osteuropäischen Verpackung für Chinesen uninteressant sind und somit Hamsterkäufe deutscher Eltern überflüssig machen.
Sobald die 200 ersten Interessenten sich in die Liste eingetragen haben, werde Vorwärts Milchpulver bei einem Großhändler in Lettland bestellen und an deutsche Kunden ausliefern. Der Preis werde trotz der Währungsdifferenz sowie der Speditionskosten nicht höher sein, als in günstigen Online-Shops. Das sei anfangs ein Nullsummenspiel, aber bei entsprechendem Volumen könne der Shop profitabel sein.
"Globaler Crosschannel-Handel" nennt man so etwas wohl.
Am: 26.04.2013