'Content Creation': Das nächste große Ding mit Model-Sex, unaussprechlichen Longdrinks und desillusionierten Konzern-Marketeers
26.02.2014 'Content-Marketing' ist uncool, weil schon mindestens ein Jahr alt. 'Content-Creation' ist der neue Mega-Hyper-Supertrend.
'Content Creation': Das klingt nach Kreativität und Creativ-Director, nach bunten Stiften, die hinter das Ohr ins verstrubbelte Haar geschoben werden, nach Sex mit langstieligen Models und Longdrinks, deren Namen man selbst dann nicht buchstabieren könnte, wenn man sie kennen würde. Kurz, es klingt nach allem, wonach sich der durchschnittliche (und bis zur Depression desillusionierte) Konzern-Marketeer insgeheim sehnt - wo er doch im richtigen Leben doch nur iPad-Mini-Gewinnspiele durchführen, sich mit Affiliates rumärgern und der SEO-Agentur die viel zu hohe Rechnung abzeichnen darf.
Wen kümmert's, dass 'Content Creation' in Wahrheit derselbe alte Wein in Schläuchen ist, auf die man über den Aufdruck 'Web-Content' erst 'Content-Marketing' und dann 'Content Creation' gepappt hat? Sie nicht - denn Sie wollen den Etat. Den durchschnittlichen (und bis zur Depression desillusionierten) Konzern-Marketeer nicht - denn der zahlt für seine Illusionen beliebig viel Geld, solange es nicht sein eigenes ist. Und seinen Chef auch nicht - denn der versteht das Ganze sowieso nicht.