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Zahlungsmoral trotz Inflation und Energiekosten bisher kaum verändert
02.02.2023 Trotz Rekordinflation und hoher Energiekosten hat sich das Zahlungsverhalten säumiger Kunden laut Erfahrung der Inkassowirtschaft in diesem Jahr kaum verändert. Das wird sich 2023 allerdings wohl ändern - sowie bei B2C- als auch bei B2B-Kunden. Das hat Auswirkungen auf den Onlinehandel und auf Dienstleistungsunternehmen.
Befragt nach den Gründen, warum private Schuldnerinnen und Schuldner Rechnungen nicht gezahlt haben, ist die Inflation aber bereits ein wichtiger Faktor. Jedes zweite Inkassounternehmen berichtet, dass durch die Kostensteigerungen ausgelöste Liquiditätsengpässe in diesem Jahr ein häufiger Grund für ausgebliebene Zahlungen waren. Viele Menschen sind jetzt gezwungen, auf ihre Ersparnisse zurückzugreifen, um ihre laufenden Kosten zu bedienen. Der große Kostenschock, etwa für Strom und Heizung, kommt für viele Haushalte, die jetzt von günstigeren Verträgen profitieren, erst noch, so die Einschätzung der Profis.
Unternehmen schwächeln wenn deren Kunden nicht zahlen
Besonders betroffen von einem schlechteren Zahlungsverhalten ihrer Kunden waren 2022 nach Einschätzung der Befragten die Dienstleistungsbranche, die Immobilienwirtschaft - beispielsweise Vermieter - sowie Versorger. Hauptgrund, warum gewerbliche Schuldner Rechnungen unbezahlt gelassen haben, waren Zahlungsausfälle bei deren eigenen Kunden.Wie wichtig ein faires Inkasso gerade im kommenden Jahr sein wird, belegt ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Neun von zehn Inkassounternehmen erwarten, dass sich die Zahlungsmoral 2023 verschlechtern wird - und das besonders stark bei privaten SchuldnerInnen. Mit einer besseren Rechnungstreue rechnet in der Umfrage dagegen niemand.