Betriebsratchef kritisiert "aggressive Wachstumsstrategie" von Weltbild
13.06.2024 Heftige Kritik hat der Betriebsratschef des insolventen Crosschannel-Anbieters Weltbild an der "aggressive Wachstumsstrategie" der Weltbild-Gruppe geäußert.
Die ECommerce-Beteiligungsgesellschaft WB D2C Group hat für Tochter Weltbild GmbH & Co. KG , beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet.
Der Betriebsrat habe "die aggressive Wachstumsstrategie kritisch gesehen, zumal wir in Augsburg oft für andere gearbeitet haben und nicht für Weltbild" wird Boßmann zitiert. Laut Zeitung erklärt WB D2C, Arbeiten seien intern verrechnet worden, man arbeite nun daran, die einzelnen Unternehmen besser getrennt aufzustellen.
Boßbach bezweifelt, dass man "die zugekauften Unternehmen werden halten können"?. Man erwarte von der Geschäftsleitung jetzt einen ausgereiften Plan.
Als Reaktion auf die Insolvenz hat die WB D2C Gruppe die eigene und die Weltbild-Geschäftsleitung umgekrempelt (Neuhandeln: "Andere Marken sind von der Weltbild-Insolvenz nicht betroffen"
) : Christoph Honnefelder und Sami Sagur übernehmen ab sofort die alleinige Gruppenführung. Stefanie Penck
zeichnet ab sofort als alleinige Geschäftsführerin für Weltbild GmbH & Co. KG verantwortlich. Christoph Honnefelder erklärt, man habe die finanzielle Rückendeckung durch die Mutter Droege für die Sanierung erhalten.
Die weiteren Marken und Beteiligungen der WB D2C Group seien von der Weltbild-Insolvenz nicht betroffen. Hierzu gehören: Orbisana
, Tausendkind
, Gärtner Pötschke
, Buecher.de
, Jokers
, Paul Valentine
, die Modelabel Fitz & Huxley, Groundies und Vamos
sowie mySWOOOP
, Westfalia
und Teneues
. Die Gruppe erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 600 Millionen Euro und hat über 2.000 Mitarbeitende. Ein Fünftel des Umsatz stammt von dem nun insolventen Augsburger Katalogversender.