Preise, Sicherheit, Hygiene: Die Anforderungen an Onlinehändler steigen
05.06.2020 Nach einem kontinuierlichen Anstieg im April hat sich das ECommerce-Wachstum im Mai 2020 stabilisiert. Gleichzeitig stellen Verbraucher höhere Anforderungen an den Onlinehandel.
Zahl der Heavy Shopper steigt
Der Anteil der für Händler so wichtigen 'Heavy Shopper', die mehr als fünfmal innerhalb von zwei Wochen etwas online bestellen, stieg in Deutschland von zehn Prozent vor der Pandemie auf 18 Prozent bis Ende Mai. Obwohl diese Käufergruppe den kleinsten Anteil an der Gesamtheit der Onlinekäufer ausmacht, sind sie für mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Käufe im Internet verantwortlich. Diese Zielgruppe schätzt insbesondere kurze Lieferzeiten, eine zuverlässige Lieferung und die Sicherheit des Webshops. Auch für die Gesamtheit der deutschen Internetkäufer ist mit 31 Prozent die Sicherheit des jeweiligen Onlineshops ein wichtiges Kriterium. Je rund ein Drittel (34 Prozent) der Befragten gaben zudem an, den Händler zu bevorzugen, der die "niedrigsten Preise" anbietet oder bei dem sie in der Vergangenheit schon einmal bestellt haben.Niedrigster Preis wird als Kaufgrund wichtiger
Die Anforderungen der Verbraucher gegenüber den Händlern haben seit Ende März zugenommen. Am stärksten an Bedeutung gewannen der 'niedrigste Preis' und die Sicherheit der Website. Die größere Preissensibilität hängt mit der finanziellen Situation vieler Verbraucher zusammen. Konsumenten, die ihre Onlinekäufe im Mai reduzierten, gaben als häufigsten Grund (39 Prozent) die strafferen persönlichen Finanzen an. Im April lag die Ursache hierfür noch in der gesamtwirtschaftlichen Lage. "Es sieht so aus als würden die Verbraucher zunehmend auf ihr eigenes Portemonnaie schauen und von einem 'Wir'-Modus in einen 'Ich'-Modus wechseln", resümiert Alexander Scheibel , Director Product AfterPay bei Arvato Financial Solutions. Zudem sorgen sich 24 Prozent der Befragten, sich durch Pakete mit dem Virus zu infizieren.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenPositiv für Onlinehändler ist der Ausblick auf den Juni: Während 16 Prozent der Befragten im Juni planen mehr im Vergleich zum Vormonat zu kaufen, wollen 69 Prozent weiterhin gleich viele und nur 13 Prozent weniger Onlinekäufe tätigen. Die Prognose von AfterPay: Die Onlinekäufe bleiben weiterhin auf dem Niveau von rund 36 Prozent, obwohl die meisten lokalen Geschäfte wieder geöffnet sind.