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Digitalisierung der Wirtschaft nimmt Fahrt auf

16.03.2016 Die Digitalisierung führt zu tiefgreifenden Veränderungen in der deutschen Wirtschaft. Vier von zehn Unternehmen (40 Prozent) haben infolge der Digitalisierung bereits neue Produkte oder Dienste auf den Markt gebracht und 57 Prozent bestehende Angebote angepasst. Dagegen musste jedes achte Unternehmen (12 Prozent) wegen des digitalen Wandels Waren oder Dienstleistungen vom Markt nehmen.

 (Bild: Pixabay / CC0)
Bild: Pixabay / CC0
In einer repräsentative Umfrage unter 507 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern im Auftrag des Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , geben fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Unternehmen an, dass sich infolge der Digitalisierung ihr Geschäftsmodell verändert hat. Im Vorjahr waren es noch 55 Prozent.

Preview von Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Arbeitsplätze in Großunternehmen

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Nach den Ergebnissen der Umfrage nennen 72 Prozent der befragten Geschäftsführer und Vorstände den digitalen Wandel als Herausforderung für ihre Unternehmen - damit ist es das Top-Thema hinter der Sicherung des Fachkräftebedarfs (73 Prozent). Erst danach folgen interne Herausforderungen wie die Bewältigung eines starken Wachstums oder eine Restrukturierung (58 Prozent), externe Faktoren wie die politische Lage (43 Prozent) oder eine schwache Inlandsnachfrage (23 Prozent). Knapp neun von zehn Befragten (88 Prozent) betrachten die Digitalisierung eher als Chance für ihr Unternehmen statt als Risiko (9 Prozent). Lediglich drei Prozent sagen, dass die Digitalisierung gar keinen Einfluss auf ihr Unternehmen hat.

Unternehmen sind schlecht vorbereitet

Die Studie zeigt, dass viele Unternehmen unzureichend auf den digitalen Wandel vorbereitet sind. Gut ein Viertel (28 Prozent) hat noch immer keine Digitalstrategie. Allerdings ist der Trend positiv: Im vergangenen Jahr waren noch 37 Prozent der Unternehmen ohne Digitalstrategie. Bei 27 Prozent gibt es derzeit zumindest in einzelnen Unternehmensbereichen Strategien für den Einsatz digitaler Technologien (Vorjahr: 24 Prozent). Dagegen verfügen 43 Prozent über eine zentrale Strategie, die verschiedene Aspekte der Digitalisierung berücksichtigt und vom Top-Management getrieben wird (Vorjahr: 39 Prozent).

Digitalisierung verändert Wettbewerbsbedingungen


Gut die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) beobachtet, dass Wettbewerber aus der Digitalbranche in ihren angestammten Markt drängen. Auch hier gibt es einen leichten Anstieg um 4 Punkte. Gleichzeitig suchen die Unternehmen die Nähe der IT-Branche, indem sie Partnerschaften mit ihr eingehen: Bei 74 Prozent ist das der Fall, im vergangenen Jahr waren es noch 61 Prozent. Laut Umfrage sagen 40 Prozent der befragten Unternehmen, dass ihnen Wettbewerber voraus sind, die frühzeitig auf die Digitalisierung gesetzt haben. Im Vorjahr war nur ein Viertel (25 Prozent) dieser Meinung.

Mitarbeiter mit Digitalkompetenzen gesucht

Direkte Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Beschäftigungssituation in der Wirtschaft. Die große Mehrheit der befragten Unternehmen (87 Prozent) sagt, dass sie mehr Mitarbeiter mit Digitalkompetenzen benötigt. Dabei geht es heute nicht nur um die gängige Bürosoftware, sondern um spezielle Kenntnisse für die jeweiligen Arbeitsfelder, von betriebswirtschaftlichen Anwendungen für Controlling, Marketing oder Finanzen über CAD-Programme für Ingenieure oder Content Managementsysteme für die Pflege von Webseiten. Vier von fünf Unternehmen (79 Prozent) sagen, dass sie dafür Weiterbildungen anbieten. Laut Umfragen werden zudem mehr IT-Experten benötigt, sagen 84 Prozent. 59 Prozent haben Probleme, entsprechende Stellen zu besetzen.

Die Umfrage beantwortet auch die Frage, wo die Top-Manager ihr Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation aktuell sehen. Eine große Mehrheit der Befragten (59 Prozent) sieht sich bei der Digitalisierung als Nachzügler. Sieben Prozent meinen sogar, ihr Unternehmen hätte den Anschluss verpasst. Dagegen sehen sich 27 Prozent als Vorreiter.
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