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"Illegale Geschäftspraxis": Amazon droht Milliardenstrafe durch EU
11.11.2020 Amazon bekommt erneut Ärger mit den EU-Kartellwächtern. Die EU-Kommission wirft dem Online-Riesen vor, Daten von Händlern zum eigenen Vorteil zu nutzen.
Amazon kann sich jetzt zu der Beschwerde und den Vorwürfen der EU äußern. Halten die Wettbewerbshüter jedoch an ihrer Einschätzung fest, droht Amazon eine milliardenschwere Strafzahlung. Unternehmen, die gegen die Wettbewerbsvorschriften der EU verstoßen, riskieren Geldbußen in Höhe von bis zu 10 Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Die Erlöse von Amazon beliefen sich 2019 auf rund 280,5 Milliarden US-Dollar.
Der aktuellen Entscheidung ist eine seit Juli 2019 andauernde Untersuchung wegen möglicherweise illegaler Geschäftspraktiken vorausgegangen. Dabei wurde insbesondere untersucht, ob der Konzern auf unfaire Weise mit Händlern konkurriert, die Amazons Marketplace nutzen. Der Interessenskonflikt erklärt sich aus dem Umstand, dass Amazon nicht nur selbst als Einzelhändler Waren verkauft, sondern seine Plattform auch anderen Händlern zur Verfügung stellt.
Durch den Marketplace stünden den Mitarbeitern von Amazons Einzelhandelsgeschäfts große Mengen nicht-öffentlicher Verkäuferdaten zur Verfügung, hieß es von der Kommission. Diese würden direkt in die automatisierten Systeme des Geschäfts fließen, wo sie aggregiert und genutzt würden, um Endkundenangebote und strategische Geschäftsentscheidungen von Amazon auszutarieren. Dies sei zum Nachteil der anderen Verkäufer auf dem Marktplatz.