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Wie Google Glass die Smart-Home-Industrie umkrempeln könnte
17.04.2013 Google will seine Datenbrille Ende des Jahres auf den Markt bringen. Googles User Interface, Google Glass, setzt dabei auf eine vollständig neue Art der Interaktion. Technik wird dem Nutzer wieder näher gebracht und gerade im häuslichen Umfeld ergeben sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Die Managementberatung Mücke, Sturm & Company hat untersucht, welche Auswirkungen Google Glass auf die Smart-Home-Industrie haben wird und welches Marktpotenzial das neue Interface hat.
Die Analysten sind überzeugt, dass Google Glass Smart-Home-Einrichtungen beeinflussen wird, denn insbesondere hier ergeben sich es zahlreiche Anwendungen. So lassen sich angeschlossene Geräte wie Heizkörper, Rollläden, Garagen oder auch Licht und TV- oder Stereo-Anlagen durch Blickkontakt steuern. In der Küche wird durch reines Ansehen der Inhalt des Kühlschranks und gleich die passenden Rezeptvorschläge dazu angezeigt. Produkte können sofort online eingekauft werden. Im Büro werden mittels Google Glass Emails vorgelesen und verfasst und der Kalender verwaltet, ohne PC oder Smartphone zu benutzen. Darüber hinaus kann Google Glass als Hörgerät dienen, Essgewohnheiten überwachen und analysieren sowie als Schutzsystem für Senioren eingesetzt werden.
Anwendungsfälle Smart Home
Energie
- Heizkörper lassen sich durch bloßes Ansehen kontrollieren und regeln
- Angeschlossene Geräte lassen sich durch Blickkontakt oder Sprachbefehle an- und ausschalten
Gesundheit
- Google Glass kann als Hörgerät genutzt werden
- Ein integrierter Bewegungs-sensor kann Stürze von älteren Familienmitgliedern erkennen und melden
- Google kann Essgewohnheiten überwachen und analysieren sowie Verbesserungsvorschläge geben
Entertainment
- Steuerung von TV und Stereo-Anlagen
- Aktuelle Nachrichten können im Blickfeld eingeblendet werden
- Während einer Werbepause können die beworbenen Produkte zeitgleich in Online-shops erworben werden
Licht
- Lichter lassen sich je nach Gefühlslage in Stärke und Farbe steuern
- Lichter können durch Blickkontakt an- und ausgeschaltet werden
Heimautomation
- Verschlossene Türen können durch Blickkontakt geöffnet werden
- Rollläden lassen sich durch Ansehen des Fensters und anschließendes Nicken schließen
Büro
- Emails können vorgelesen und verfasst werden, ohne den PC oder das Smartphone zu benutzen
- Verwaltung des Kalenders
- Videotelefonie, ohne das Smart-phone in der Hand zu halten
Küche
- Informationen über den Inhalt des Kühlschranks werden bei Blickkontakt angezeigt
- Auf Basis des Kühlschrankinhalts können Rezeptvorschläge gemacht werden
- Lebensmittel können während des Kochens online eingekauft werden
Fahrzeug
- Verkehrsinformationen werden in Echtzeit bereitgestellt
- Durch Geofencing können Heizung und elektrische Geräte automatisch an- und ausgeschaltet werde
Das Potenzial des neuen Interfaces
Die Analyse von Mücke, Sturm & Company zeigt, dass Google Glass das Potenzial hat, eine vollständig neue Art der Interaktion zu ermöglichen. Zu den Stärken gehören die intuitive, einfache und schnelle Steuerung verbundener Geräte und die Kontext-basierte Bereitstellung relevanter Informationen. Google Glass bietet maximale Flexibilität für Kunden und Entwickler durch eine offene Plattform. Nachteile sind unter anderen die kurze Akkulaufzeit von maximal vier Stunden bei kontinuierlicher Nutzung, der hohe Preis und das ungewohnte Design. Zudem ist der Nutzer abhängig von der Internetverbindung.
Google Glass als Interface gleicht laut der Managementberatung die Vorteile heutiger Plattform-Lösungen im Vergleich zu Fokuslösungen durch eine zentrale Plattform aus. Die Chancen sich auf dem Markt zu etablieren stehen daher gut: Google Glass erhöht die Interaktivität zwischen dem Nutzer und seiner Umwelt und es sind eine große Anzahl neuer Apps und Geräte für Google Glass durch hohe Akzeptanz bei Entwicklern und Herstellern zu erwarten. Am wichtigsten ist jedoch die Verbindung von Nischen- und Fokus- Lösungen zu einer umfassenden Smart- Home-Lösung durch die Google Plattform.
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