Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Prognose: So entwickelt sich das Kaufverhalten
17.12.2020 Veränderte Sortimentsansprüche, mehr Online-Käufe, bewussterer Konsum: Eine Umfrage zeigt, welche Auswirkungen die Folgen der Corona-Pandemie auch in den kommenden Monaten auf das Kaufverhalten haben.
Konsumentenstimmung eher gedrückt
Die Befragung zeigt, dass sich die Mehrheit der Teilnehmenden von der Corona-Pandemie direkt - persönlich oder wirtschaftlich - betroffen fühlt. Ihre Lebenswelt verändert sich. Die Folge sind Sorgen vor Infektion, langfristigen Wirtschaftseffekten, Ausgangssperren und zukünftigen finanziellen Einschränkungen. Zwar ist die wirtschaftliche Lage bei den meisten Befragten bisher stabil, ein Viertel gibt aber an, finanzielle Einbußen zu haben. Jeder Zweite ging zum Zeitpunkt der Befragung im September von einem zweiten Lockdown aus, ebenfalls jede zweite Person wünscht sich verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.'Cocooning' verändert Sortimentsnachfrage
Das Leben der Befragten zentriert sich derzeit stark auf das eigene Zuhause, den Familien- und Freundeskreis und den Aufenthalt in der Natur. Dies führt zu Verschiebungen in der Sortimentsnachfrage. Der Großteil der Befragten gibt eine weitestgehend stabile Kauffrequenz an. Ein deutlicher Zuwachs zeigt sich bei Kindermode, auch Wäsche und Sportkleidung werden gezielt nachgefragt. Die Käufe von Bademode gehen dagegen zurück. Da viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht wird, gibt über ein Drittel der weiblichen Befragten an, derzeit überwiegend bequeme Kleidungsstücke für zu Hause zu kaufen. In festliche Garderobe und Businesswear wird dagegen weniger investiert. Dieser Trend der "Casualisierung" wird sich vermutlich auch 2021 fortsetzen, so die Prognose von Bonprix.
Das gemütliche Zuhause gewinnt an Relevanz, zwei von fünf Befragten ist ihr Zuhause jetzt noch wichtiger als vor der Krise. Etwa jeder Fünfte hat in den vergangenen Monaten dort etwas umgestaltet, genauso viele planen weitere Verschönerungsaktionen.