Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Zahlungsmoral der Konsumenten bleibt hoch - trotz steigender Zukunftsängste
02.03.2021 Die Zukunftsängste junger Erwachsener nehmen zu. Auch einkommensschwache Haushalte fürchten verstärkt finanzielle Einbußen aufgrund der Corona-Pandemie. Größere Anschaffungen werden von vielen Deutschen deshalb verschoben.
"Die deutschen Verbraucher kommen insgesamt wirtschaftlich noch gut durch die Corona-Krise: Der eigene Arbeitsplatz wird als überwiegend sicher eingeschätzt und die finanzielle Situation der meisten Haushalte hat sich nicht verschlechtert", erklärt Dr. Ole Schröder , Vorstandsmitglied der Schufa Holding AG. Auch Daten der Wirtschaftsauskunftei zum Kreditverhalten der Menschen in Deutschland zeigten noch keine Zunahme von Zahlungsverzögerungen. "Dennoch hinterlässt Corona Spuren in der Bevölkerung - vor allem junge Erwachsene und einkommensschwache Haushalte haben finanzielle Sorgen", so Schröder.
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Jetzt Mitglied werdenAngst vor finanziellen Verlusten
So sind junge Menschen häufiger von Einkommenseinbußen im Zuge der Corona-Pandemie betroffen. 49 Prozent der befragten 18- bis 25-Jährigen geben an, Verluste beim Einkommen zu haben, in der Gesamtbevölkerung liegt dieser Anteil bei 38 Prozent. Und 46 Prozent der Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 2.000 Euro hat Sorge, in den kommenden sechs Monaten finanzielle Verluste zu erleiden, vor allem, wenn der Lockdown verlängert wird. Unter den Haushalten mit einem Nettoeinkommen über 4.000 Euro befürchten dies nur 31 Prozent.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
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Jetzt Mitglied werdenKreditnehmer setzten auf Entgegenkommen der Bank
Gut ein Viertel (28 Prozent) der Befragten mit einem Kredit geht davon aus, in den nächsten sechs Monaten Bedarf nach Anpassungen bestehender Kreditverpflichtungen zu haben. Die Umfrage zeigt aber gleichzeitig, dass die Verbraucher in der Krise ihrer Bank vertrauen. Über 50 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf das Entgegenkommen ihrer Bank setzen würden, sofern sie aufgrund der Corona-Pandemie Schwierigkeiten bei der Bedienung ihrer Kreditverpflichtungen hätten.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenCorona beeinflusst Finanz- und Konsumverhalten
In der aktuellen wirtschaftlichen Situation verschieben immer mehr Verbraucher größere Anschaffungen (aktuell 39 Prozent gegenüber 33 Prozent im November 2020). Gut ein Viertel (28 Prozent) muss auf Ersparnisse zurückzugreifen. Allerdings zeigen sich hier große Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen: Haushalte mit einem Nettoeinkommen bis unter 2.000 Euro haben sehr viel häufiger Rücklagen genutzt (36 Prozent) oder geplante Anschaffungen verschoben (47 Prozent) als die Einkommensgruppe über 4.000 Euro. In dieser Personengruppe waren nur 14 Prozent auf Ersparnisse angewiesen und 28 Prozent haben geplante Anschaffungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
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Jetzt Mitglied werden"Wir sehen, dass in der Corona-Krise eine soziale Schere aufgeht: Einkommensschwache Haushalte haben nicht nur größere Zukunftssorgen und Angst vor finanziellen Verlusten als einkommensstarke Haushalte. Sie müssen auch sehr viel häufiger auf Rücklagen zugreifen oder größere Ausgaben zurückstellen. Trotz der angespannten finanziellen Lage bei Teilen der Bevölkerung verzeichnet die SCHUFA allerdings weiterhin eine sehr hohe Zahlungsmoral in Deutschland. Wir erkennen keine erhöhte Anzahl von Zahlungsausfällen oder Störungen im Kreditgeschäft. Das ist ein starkes Signal der Verbraucher für Stabilität und Vertrauen in die Wirtschaft", sagt Schröder.