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Amazon.com zieht sich aus der Schweiz zurück

07.12.2018 Aufgrund der neuer Steuerregeln, die ab 2019 in der Schweiz für ausländische Händler gelten, stellt Amazon.com die Lieferung in die Schweiz ab dem 26.12.2018 ein. Den Schweizer Markt wird das kaum beeinflussen.

 (Bild:  ND Strupler/Flickr)
Bild: ND Strupler/Flickr
Wie Amazon seinen Schweizer Kunden mitteilte, können diese ab Ende des Jahres nicht mehr auf der US-amerikanischen Website Amazon.com zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und anderen nicht-europäischen Seiten einkaufen. Das Unternehmen reagiert damit auf eine neue Gesetzgebung in der Schweiz, durch die ausländische Unternehmen mit einem globalen Gesamtumsatz von über 100.000 Franken ab Januar 2019 mehrwertsteuerpflichtig werden.

Nicht betroffen von Amazons Rückzug sind alle europäischen Amazon-Seiten, wie das Unternehmen gegenüber iBusiness bestätigt: "Jegliche Behauptungen, dass Amazon Schweizer Kunden nicht mehr beliefern würde, sind falsch. Schweizer Kunden können weiterhin auf ihren bevorzugten EU Amazon Websites (Amazon.de, Amazon.co.uk, Amazon.fr, Amazon.it und Amazon.es) einkaufen, mehrere Millionen Produkte in verschiedenen Sprachen (einschließlich Französisch, Italienisch und Deutsch) bestellen und an jede Adresse in der Schweiz liefern lassen.", sagt Unternehmenssprecher Tobias Goerke ‘Tobias Goerke’ in Expertenprofilen nachschlagen .

Digitale Produkte wie Ebooks können weiterhin auch von Amazon.com und anderen Amazon-Websites außerhalb der EU bezogen werden. Besonders ärgerlich für Schweizer Kunden ist, dass Geschenkgutscheine nicht auf die europäischen Amazon-Websites übertragen werden können. Wer sie also nicht für die digitale Produkte einlösen will, kann sein Guthaben nur noch vor dem 26.12.2018 einlösen.

Was zunächst dramatisch klingt, hat voraussichtlich wenig Auswirkungen auf den Schweizer Markt. Laut Carpathia zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser kauften Schweizer 2017 über Amazon.com lediglich Waren im Wert von rund 65 Millionen Franken ein, während der deutlich größere Batzen - rund 600 Millionen Franken - über Amazon.de erwirtschaftet wurde. Auch waren in der Vergangenheit viele Produkte über Amazon.com gar nicht in die Schweiz lieferbar.

Noch im Frühjahr so es ganz so aus, als wäre Amazon in der Schweiz auf Expansionskurs. Durch eine Kooperation mit der Schweizer Post vereinfachte das Unternehmen die Verzollung und machte das Onlinekaufen für Schweizer Kunden einfacher und transparenter. Doch inländische Händler haderten schon seit längerem mit dem Schweizer Zollsystem. Sie fühlten sich benachteiligt, da ausländische Händler für Kleinsendungen bisher weder Zoll noch Mehrwertsteuer entrichten mussten. Darauf hat die Schweiz nun reagiert und das Mehrwertsteuergesetz überarbeitet. Ab dem 1. Januar 2019 gilt in der Schweiz eine Umsatzgrenze von 100.000 Schweizer Franken für den Versandhandel mit Kleinsendungen. Ausländische Händler werden ab diesem Betrag künftig steuerpflichtig und müssen sich in das Mehrwertsteuerregister eintragen.
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