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Türöffner IoT: 90 Prozent der Firmware-Dateien enthalten kritische Sicherheitslücken
20.08.2019 Das Internet der Dinge ist ein Türöffner - nicht nur in Richtung neuer lukrativer Geschäftsfelder. IoT-Geräte sind auch ideale Einfallstore für Hacker und vergrößern die Cyberangriffsfläche von Unternehmen immens.
Exemplarisch ist dabei die Untersuchung einer Netzwerkkamera eines amerikanischen Anbieters von Überwachungssystemen. Hier konnte die statische und dynamische Firmware-Analyse des IoT Inspector insgesamt 26 verschiedene User-Accounts identifizieren, und das, obwohl das dazugehörige Handbuch insgesamt nur drei entsprechende Accounts aufgeführt hat. Über 20 Backdoors machen so eine Netzwerkkamera, die eigentlich zu Sicherheitszwecken eingesetzt werden soll, so zum trojanischen Pferd.
Mangelndes Risikobewusstsein
Dass Schwachstellen wie diese von Cyberkriminellen auch gezielt ausgenutzt werden, zeigen die jüngsten Schlagzeilen rund um die vermutlich russische Hacker-Gruppe APT28. So griffen die Kriminellen, denen auch die Einbrüche im Bundestag, dem Auswärtigen Amt sowie Manipulationen der letzten US-Wahlen zugeschrieben werden, über ein VoIP-Phone, einen Office-Drucker und ein Video-Abspielgerät Firmennetzwerke an, um sich dort festzusetzen und weiter auszubreiten. Nicht abgeänderte Default-Passwörter des Herstellers und vernachlässigte kritische Sicherheits-Updates spielten ihnen dabei in die Hände.Werden klassische Endgeräte wie PCs, Server oder Notebooks heutzutage meist hinreichend überwacht und dank KI-basierter Endpoint Protection auch immer effektiver abgesichert, wird die Gefahr, die von IoT-Devices ausgeht, immer noch stark unterschätzt und entsprechende Sicherheitsüberprüfungen falsch priorisiert - mit fatalen Folgen. Drucker, Webcams, Router, WLAN Access-Points oder Klima-Kontrollen sind jedoch mindestens genauso gefährdet wie der klassische Computer und bieten Angreifern dieselben Möglichkeiten, um Netzwerke zu infiltrieren oder sensible Daten abzugreifen.