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Souveränität: Deutsche Unternehmen hängen am Tropf der US-Cloud-Anbieter
25.11.2022 Eine Umfrage zeigt eine sehr große Abhängigkeit deutscher Unternehmen von US-Cloud-Anbietern.
Im Rahmen der Umfrage gaben 58 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen eigene EMail-Server betreibt, 35 Prozent sind dagegen bei einem SaaS-Provider beziehungsweise Cloud-Dienstleister und sieben Prozent konnten dazu keine Angaben machen.
Die Gründe für die Entscheidung zum Inhouse-Hosting sind oftmals historisch gewachsen: Strategische Entscheidungen der Geschäftsführung, die Daten im eigenen Haus zu behalten, Datensicherheits- und Datenschutzbedenken sowie ein ausreichender Grad an Inhouse-Know-How und entsprechend geschultem Personal sind die am häufigsten genannten Gründe. Dennoch gibt es bei 38 Prozent dieser Befragten Bestrebungen mit der eigenen EMail-Infrastruktur in die Cloud zu wechseln.
Für Unternehmen, die sich für einen Cloud-Anbieter entschieden haben, standen zum Großteil wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund: Die Befragten gaben unter anderem an, dass die Cloud-Angebote komfortabler im Geschäftsalltag, einfacher skalierbar hinsichtlich Speicherplatz und Postfachanzahl sowie kostengünstiger sind, da keine eigene Expertise und Technik vorgehalten werden muss. Auch der Spam- und Virenschutz als unternehmenskritischer Faktor wird in der Cloud als besser angesehen.
Trotz Wunsch nach digitaler Souveränität: Fast ein Viertel abhängig von amerikanischen Cloud-Anbietern
Von den Unternehmen, die ihre E-Mails extern hosten lassen, gaben rund zwei Drittel (67 Prozent) an, dafür entweder Microsoft Office 365 oder die Google G-Suite zu nutzen. Damit ist fast ein Viertel aller Befragten bei diesen beiden amerikanischen Anbietern. Die stark überwiegende Nutzung von Microsoft- und Google-Angeboten für die eigene unternehmenskritische IT-Infrastruktur wie EMail-Postfächer ist insofern überraschend, als dass in deutschen Unternehmen ein hoher Grad an Sensibilisierung für die Wichtigkeit von digitaler Souveränität besteht - 81 Prozent der Befragten schätzen digitale Souveränität, also die Möglichkeit, die eigene IT selbstbestimmt zu nutzen und zu gestalten, als "eher" oder "sehr" wichtig für ihr Unternehmen ein. 76 Prozent sind sogar "eher" oder "voll und ganz" der Meinung, dass digitale Souveränität sicherzustellen essenziell ist, um die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens zu erhalten.Jedoch ist der tatsächliche Grad an Unabhängigkeit von den Tech-Giganten eher gering: 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, ihr Unternehmen ist "eher" oder "sehr" abhängig von großen Tech-Unternehmen. Gleichzeitig gibt es allerdings nur teilweise fokussierte Anstrengungen diese Abhängigkeiten zu reduzieren: Nur ein Drittel (33 Prozent) der Befragten gab an, dass ihr Unternehmen innerhalb des kommenden Jahres plant, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
"Rund ein Drittel der befragten Unternehmen hat seine unternehmenskritische EMail-Infrastruktur bereits in die Cloud verlagert und rund weitere 20 Prozent überlegen ebenfalls in die Cloud zu wechseln. Meist begeben sich die Unternehmen dann leider in die Abhängigkeit von großen internationalen Tech-Unternehmen, obwohl digitale Souveränität, Datenschutz und Sicherheit erklärte Ziele der Unternehmen sind", sagt Peer Heinlein , Gründer und Geschäftsführer von mailbox.org. "Die Lösung dieses Problems sind sichere und komfortable EMail-Hosting-Angebote von lokalen Providern, aus der EU und Deutschland, die Datenschutz ernst nehmen und den Unternehmen mittels offener Schnittstellen ihre Unabhängigkeit belassen. Das ist auch mit Blick auf die Souveränität der deutschen und europäischen Wirtschaft ein erstrebenswertes Ziel."
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