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Social Listening und Social Commerce in deutschen KMU auf dem Vormarsch
22.03.2023 Mehr als jedes zweite kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) will sich neue Social-Media-Kanäle erschließen. Auch Budgeterhöhungen sind geplant.
Budgeterhöhungen für Social Media geplant
43 Prozent der befragten Unternehmen planen im kommenden Jahr die Erhöhung ihres Social-Media-Budgets. 32 Prozent von ihnen planen dabei eine Erhöhung von 5 bis 10 Prozent ein, 24 Prozent eine Erhöhung von 11 bis 20 Prozent. Die Investitionen in Social Media sollen dabei vor allem in Paid Ads (74 Prozent) und die Content-Erstellung (68 Prozent) fließen. Obwohl also die Zeichen der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht unbedingt auf Wachstum stehen, ist den KMU die Bedeutung von Social Media für den langfristigen Unternehmenserfolg bewusst und nur bei 3,6 Prozent der befragten Unternehmen sind Budgetkürzungen geplant. In Zeiten von Krisen kann Social Media ein gutes Mittel sein, um vergleichsweise günstig eine große Zielgruppe zu erreichen.Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
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Die Studie zeigt außerdem, welche Social-Media-Trends für KMU besondere Bedeutung haben. Dabei wurden die Bereiche Social Commerce, Social Media Optimierung, Social Listening und User Generated Content abgefragt.Social Commerce - Mehr als ein Drittel der Unternehmen (37 Prozent) verkaufen ihr Angebot bereits über Social Media. Daran interessiert ist die Mehrheit der Befragten (43 Prozent). Um bessere Ergebnisse durch Beiträge oder durch die gesamte Strategie zu erzielen, setzen 39 Prozent des deutschen Mittelstands auf Social-Media-Optimierung. Auch hier ist die Mehrheit (44 Prozent) aber daran interessiert.
Deutlich klarer sieht es im Bereich Social Listening - also dem Monitoring der Erwähnungen der eigenen Marke(n), der Mitbewerber und relevanten Keywords - aus. Hier nutzen bereits mehr als die Hälfte der KMU (54 Prozent) das effektive Werkzeug, um Feedback über den Erfolg einer bestimmten Marketingkampagne (50 Prozent), zum Verbessern der eigenen Produkte oder Dienstleistungen (49 Prozent) zu erhalten oder die eigene Reputation zu verbessern bzw. Krisenmanagement zu betreiben (45 Prozent). Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (58 Prozent) nutzt dafür spezielle Software, während 42 Prozent der KMU noch auf manuelle Recherche setzen.
User Generated Content wird von der Mehrheit (59 Prozent) der befragten KMU in ihre Social-Media-Beiträge eingebunden. Die Inhalte von Nutzern sind dabei einerseits unbezahlte Werbung und besonders authentisch, können dafür aber andererseits auch nicht kontrolliert werden.
Einsatz von Social-Media-Software im Mittelstand noch ausbaufähig
Die Studie zeigt außerdem, dass 44 Prozent der KMU noch keine spezialisierte Social-Media-Software nutzen. Dennoch planen 31 Prozent von ihnen, mit der Nutzung noch in diesem Jahr (49 Prozent) oder in 2024 (43 Prozent) anzufangen. Die mehrheitlichen 56 Prozent der mittelständischen Unternehmen setzen Social-Media-Software bereits für die Bereiche Analyse (46 Prozent), Monitoring (44 Prozent) und Management ein (40 Prozent). Die große Mehrheit der Befragten stufen die Nutzung einer Software als extrem wichtig (31 Prozent) bzw. als eher wichtig ein (49 Prozent).Auch wenn die derzeitige ökonomische Situation sich für Unternehmen nicht als einfach darstellt, ist Social Media im deutschen Mittelstand definitiv von zentraler Bedeutung. Das Budget wird auch in der aktuell wirtschaftlich unsicheren Zeit bei 96 Prozent der KMU beibehalten oder erhöht. Auch die Social-Media-Trends sind dabei für KMU interessant, auch wenn diese Trends häufig nur schwer kalkulierbar sind. Zwar nutzen 56 Prozent der befragten Unternehmen bereits spezielle Software für Social Media, hier besteht allerdings für den Rest noch viel Luft nach oben.