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Twitter in den Zeiten von Musk: Weniger Aktivität, weniger Anzeigen-Umsatz
05.10.2023 Unternehmen haben ihre Aktivität und ihre Werbespendings auf der Microblooging-Plattform ehemals bekannt als Twitter deutlich zurückgefahren, viele diskutieren auch eine Profillöschung. Grund sind die Zunahme von Hassrede und rechter Propaganda.
So veröffentlichen 43 Prozent der Unternehmen, die Twitter/X nutzen, seit der Übernahme durch Musk weniger Beiträge auf der Plattform oder haben eigene Posts ganz eingestellt. 36 Prozent posten im selben Umfang wie zuvor und 9 Prozent veröffentlichen mehr Beiträge bzw. haben erst nach der Musk-Übernahme damit begonnen.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 600 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten, darunter 192 Unternehmen, die auf Twitter/X ein eigenes Profil oder einen eigenen Account haben - das entspricht einem Anteil von 32 Prozent.
Demnach schalten 36 Prozent der Unternehmen, die Twitter bzw. X nutzen, dort weniger oder keine kostenpflichten Anzeigen mehr seit Elon Musk die Plattform übernommen hat. 21 Prozent schalten Anzeigen im selben Umfang wie zuvor, 3 Prozent haben ihre Werbemaßnahmen auf Twitter verstärkt bzw. erst nach der Übernahme überhaupt damit begonnen. 29 Prozent werben generell nicht auf Twitter, also weder vor noch nach der Übernahme.
Auch eine komplette Löschung des eigenen Firmenprofils ist für einige Unternehmen eine Option. So planen oder diskutieren insgesamt 21 Prozent der Unternehmen in Deutschland, die Twitter bzw. X nutzen, ihren Unternehmens-Account bzw. das Unternehmens-Profil dort gänzlich zu entfernen: 2 Prozent noch innerhalb dieses Jahres, 12 Prozent spätestens innerhalb des nächsten Jahres und weitere 7 Prozent ohne konkreten Zeithorizont. Bei 71 Prozent ist die Profillöschung aktuell kein Thema und 8 Prozent machen dazu keine Angabe. Für einige Unternehmen hat Twitter bzw. X aber weiterhin große Bedeutung: Für 43 Prozent der Unternehmen, die Twitter nutzen, ist die Plattform ein wichtiger Kommunikationskanal.
Insgesamt fordern 74 Prozent aller Unternehmen - also auch solche, die auf Twitter bzw. X nicht vertreten sind - Twitter solle stärker kontrolliert werden. 52 Prozent sagen, die Plattform beschleunige die gesellschaftliche Spaltung. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) meint sogar, deutsche Unternehmen sollten sich gänzlich von Twitter zurückziehen.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden in KW 31 bis KW 36 2023 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt.