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Datengestütztes Marketing: Nur jedes zweite Unternehmen reichert seine Kundendaten an
27.02.2023 Die Erhebung und Nutzung von Kundendaten ist eine wichtige und sehr komplexe Aufgabe für Unternehmen. Wie konsequent sie dabei vorgehen und auf welche Hürden sie treffen, hat Absolit in einer Trendumfrage erhoben. Ein Ergebnis: Nur die Hälfte setzt auf eine systematische Ergänzung bzw. Vervollständigung von vorhandenen Datenbeständen und Kundenprofilen.
Marketingziele: Kundengewinnung und Kundenbindung
Für die befragten Unternehmen stehen Kundengewinnung und Kundenbindung derzeit gleichermaßen im Fokus: Sieben von zehn Unternehmen (70 Prozent) stellen die Ausweitung ihres Kundenradius in den Mittelpunkt ihrer Marketingaktivitäten, knapp zwei Drittel (65 Prozent) die Stärkung der Kundenbindung. Während bei kleinen Unternehmen (bis zehn Mitarbeitende) anteilmäßig fast doppelt so viele am Ausbau ihres Kundenkreises arbeiten (38 Prozent versus 20 Prozent), zeigt sich bei großen Unternehmen (über 500 Mitarbeitende) ein weitgehend ausgeglichenes Bild (33 Prozent bzw. 30 Prozent).
Bei den B2C-Unternehmen legen jeweils 30 Prozent ihr Hauptaugenmerk auf Kundengewinnung und Kundenbindung, ein ebenso hoher Anteil auf beide Zielsetzungen gleichzeitig. Bei den B2B-Unternehmen überwiegt klar der Anteil der Firmen, die darauf abzielen, ihre Kundenbasis zu verbreitern (42 Prozent versus 21 Prozent Kundenbindung und 23 Prozent beides).
Klassische CRM-Systeme dominieren die Datenerfassung
Bei der Frage nach den Systemen, die Unternehmen zur Erfassung von Kundendaten zu Hilfe nehmen, zeigt sich ein recht klares Bild:- Rund drei Viertel (73 Prozent) setzen auf ein klassisches CRM-System.
- Vier von zehn Unternehmen (42 Prozent) erfassen die Kundendaten über eine Marketing Automation Software,
- ungefähr jedes sechste Unternehmen setzt dafür eine Customer Data Platform (16 Prozent)
- bzw. eine Data Management Platform (15 Prozent) ein.
Datenanreicherung ist stark ausbaufähig
Bei der Anreicherung von Kundenprofilen scheiden sich die Geister. Nur die Hälfte der befragten Unternehmen setzen auf eine systematische Ergänzung bzw. Vervollständigung von vorhandenen Datenbeständen und Kundenprofilen (50 Prozent), knapp die Hälfte nicht (49 Prozent). Bei den B2B-Unternehmen ist es die Mehrheit (55 Prozent), bei den B2C-Unternehmen eine knappe Minderheit (47 Prozent). In kleinen Unternehmen (weniger als zehn Mitarbeitende) ist Datenanreicherung dabei eine weit gängigere Praxis als in mittelgroßen (zehn bis 500 Mitarbeitende) bzw. großen (64 Prozent versus 44 Prozent versus 52 Prozent).Für die Datenanreicherung nutzen die befragten Unternehmen ein breites Spektrum an zusätzlichen Informationen:
- Das E-Mail-Klickverhalten (29 Prozent)
- Insights aus dem Kundenservice (28 Prozent)
- Umfragen bzw. Interessenabfragen (23 Prozent)
- Web/ App Analytics (21 Prozent)
- externe Daten wie Firmen-, Umfeld oder Finanzdaten (18 Prozent),
- Shop-Daten (16 Prozent)
- Daten aus dem Lead Nurturing (14 Prozent)
- Social-Media-Daten (11 Prozent)
Bei den Unternehmen, die Daten anreichern, nutzt der größte Anteil drei bis fünf Datenpunkte zur Ergänzung bzw. Vervollständigung von Kundenprofilen. Mehr als fünf zusätzliche Datenpunkte werden von lediglich sechs Prozent der großen Unternehmen eingesetzt, ein bis zwei zusätzliche Datenpunkte von rund einem Drittel (32 Prozent) der kleinen Unternehmen.
Wegfall von Third-Party-Cookies ist nur für wenige Unternehmen ein Problem
Hochwertige und leistungsstarke Kundendaten stellen Unternehmen vor diverse Herausforderungen. Für die Hälfte der Befragten stellen das Customer Journey Tracking, eine mangelhafte Datenqualität sowie die fehlende Einwilligung der NutzerInnen zum Profiling (Opt-In) die größten Hürden dar. Knapp die Hälfte (46 Prozent) kämpft mit Datensilos, die einer aggregierten, konsistenten und ganzheitlichen Sicht auf den Kunden entgegenstehen. Für etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) ist eine datenschutzkonforme Datenerhebung und -nutzung ein Problem, für ein Viertel (25 Prozent) eine korrekte Attribution der Werbekanäle. Der Wegfall der Third-Party-Cookies ist indes für nur wenige Unternehmen (18 Prozent) ein Bremsklotz.Bis auf das Thema Consent hadern B2C-Unternehmen tendenziell zu einem größeren Anteil mit den genannten Herausforderungen als B2B-Unternehmen. Kleine Unternehmen zeigen sich von den Schwierigkeiten zahlenmäßig jeweils weniger betroffen als mittelgroße und große.
"Egal ob für die Kundengewinnung oder zum Zwecke der Kundenbindung - leistungsstarke Kundendaten sind eine extrem komplexe und herausfordernde Daueraufgabe für Unternehmen aller Branchen und Größen", erklärt Dr. Torsten Schwarz , Geschäftsführer Absolit. "Für eine hochwertige Single Customer View müssen nicht nur die richtigen Datenarten und -quellen identifiziert und aktiviert werden, sondern gleichzeitig datenschutzrechtliche Anforderungen nicht zuletzt auch technisch gelöst und organisatorisch wie prozessual die richtigen Weichen gestellt werden. Dafür benötigen Unternehmen eine intelligente Datenstrategie und müssen über alle Bereiche und Ebenen hinweg eine Datenkultur vermitteln, die das Wertschöpfungspotenzial dieses 'Treibstoffes' transparent und verständlich macht."
Diese und weitere Ergebnisse der Studie werden am 7. März 2023 auf der Digitalkonferenz 'Kundendaten Trends 2023' vorgestellt.