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Europas ECommerce-Markt wächst zusammen
30.06.2022 Auf europäischer Ebene zeigen sich im E-Commerce viele Gemeinsamkeiten. Nationale Unterschiede bestehen insbesondere bei der bevorzugten Zahlungsmethode. Deutschland ist mit 190 Milliarden Euro Umsatz weiterhin der größte Markt mit dem stärksten Wachstum (+18 Prozent).
Die Erhebung zeigt, der deutsche Markt hat nach wie vor mit über 190,8 Milliarden Euro den höchsten Umsatz im E-Commerce aller acht verglichenen Länder und mit 18 Prozent auch das stärkste Wachstum im Vorjahresvergleich. Italien ist mit großem Abstand zu den kleineren Ländern wie Österreich, Schweiz und den skandinavischen Ländern auf Platz zwei (186,7 Milliarden Euro). Der überwiegende Anteil des Umsatzes wird in allen acht Nationen mit physischen Produkten erzielt, jeweils gefolgt von Ausgaben für Reisen und Mobilität sowie - je an dritter Stelle - von Dienstleistungen.
Europäischer E-Commerce wächst auch nach Ausnahmejahr
Im Vergleich zum Vorjahresergebnis wird aber deutlich, dass sich das Reisesegment wieder erholen wird. Vor der Corona-Pandemie haben die Umsätze der Branche rund 50 Prozent am Gesamtvolumen ausgemacht. "Wir sehen, dass der E-Commerce-Markt in Europa auch künftig wachsen wird - trotz des Ausnahmejahres 2020", so Michael Santner , Head of PSP DACH bei Nets / Concardis . "Bereits jetzt zeigt sich, dass die Lust der Menschen auf Mobilität und Reisen auch nach der Pandemie ungebrochen ist, entsprechend wird der gesamte Online-Handel in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, denn es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass der Absatz von physischen Produkten in Zukunft wieder rückläufig sein wird."Gemeinsamkeiten gibt es in den acht Erhebungsländern nicht nur bei den Umsätzen, sondern auch beim Hauptbeweggrund für den Online-Einkauf: Bequemlichkeit und Einfachheit sind in allen Ländern auf Platz eins. Während allerdings in Italien günstigere Preise das zweithäufigste Argument ist, ist in Österreich und der Schweiz die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten am wichtigsten - in Deutschland, Finnland, Norwegen und Schweden ist dagegen die größere Produktpalette relevanter. Was Kunden in allen Ländern bestrafen, indem sie den Kauf im letzten Schritt abbrechen: Intransparenz. Wer hohe Versandkosten erst im letzten Schritt sichtbar macht, verliert bis zu einem Drittel der potenziellen Kunden. Auch eine fehlende Auswahl bei den Zahlungsmitteln führt besonders in Deutschland und der Schweiz zu Kaufabbrüchen im letzten Moment.
"Ein breiter Zahlungsmix wird insbesondere für all jene künftig immer wichtiger, die über die eigenen Ländergrenzen hinaus verkaufen wollen, denn die größten Unterschiede beim Online-Shopping gibt es bei der bevorzugten Bezahlmethode in den einzelnen Ländern", so Santner. Während in Österreich der Kauf auf Rechnung an der Spitze steht (23 Prozent), dicht gefolgt von der Kreditkarte (21 Prozent), wird in Deutschland mit deutlichem Abstand bevorzugt mit E-Wallets bezahlt (39 Prozent), während der Kauf auf Rechnung auf Platz zwei liegt (23 Prozent). In Dänemark und Norwegen steht zwar jeweils die Kreditkarte auf Platz eins (51 Prozent / 45 Prozent), auf den zweiten Plätzen landen aber mit MobilePay (34 Prozent) und VIPPS (23 Prozent) je nationale mobile Zahlungslösungen. In Italien bezahlt die Hälfte der Käufer online am liebsten per Paypal und erst mit weitem Abstand folgt die Debitkarte (19 Prozent).
Die zunehmende Angleichung der nationalen Märkte macht den internationalen Handel für Online-Händler leichter. Solange das Augenmerk auf den länderspezifischen Präferenzen bleibt, liegt darin eine große Chance für den E-Commerce in Europa.