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Deutsche haben weniger Bargeld im Portemonnaie als 2020
07.07.2021 Ein Jahr nach der Pandemie tragen die Menschen weniger Bargeld bei sich als im Vorjahr. Dabei ist ein deutlicher Alterseffekt zu erkennen.
Klarna wollte auch wissen, wie viel Bargeld die TeilnehmerInnen im Moment der Befragung bei sich trugen. Während es im vergangenen Jahr durchschnittlich noch 89,22 Euro waren, ist der Betrag dieses Jahr um knapp 15 Euro auf 74,80 Euro gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 16,2 Prozent im Vergleich zur Befragung für den Cash Index 2020 .
Ein pandemiebedingter Rückgang der Kaufkraft könne jedoch nicht die Folge des Rückgangs an Bargeld sein. Laut einer GfK-Studie wird für 2021 sogar mit einer Zunahme der Kaufkraft gerechnet, die pro Kopf um zwei Prozent oder um 453 Euro auf durchschnittlich 23.637 Euro steigen soll. Stattdessen geht der Zahlungsdienstleister davon aus, dass die Deutschen lieber vermehrt kontaktlos zahlen. Vor allem die jüngeren Generationen. Während junge Menschen (18-24 Jahre: 53 Euro) wenig Geld im Alltag mit sich führen, nimmt die Summe im Geldbeutel mit dem Alter zu. Die Gruppe der über 55-Jährigen trägt mit 81 Euro das meiste Bargeld mit sich. Aber auch hier ist eine Abnahme des Bargeldbestands zu erkennen. Im letzten Jahr gab diese Altersgruppe im Schnitt noch 98 Euro an. Betrachtet man die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, liegen auch in diesem Jahr die Männer mit einer Summe von 81 Euro (2020: 104 Euro) vor den Frauen, die durchschnittlich 69 Euro im Portemonnaie haben (2020: 75 Euro).
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Jetzt Mitglied werden'Cashless Society': Vorbilder aus Skandinavien
Auch in diesem Jahr ließen sich eindeutige Unterschiede zwischen den Bundesländern erkennen, was die Summe an Bargeld im Portemonnaie betrifft.- Das meiste Bargeld führen dieses Jahr die SaarländerInnen mit 107 Euro (2020: 121 Euro) mit sich,
- gefolgt von Brandenburg (2021: 90 Euro; 2020: 75 Euro),
- Rheinland-Pfalz (2021: 86 Euro; 2020: 58 Euro),
- Berlin (2021: 83 Euro; 2020: 57 Euro),
- Bayern (2021: 82; 2020: 101 Euro),
- Hessen (2021: 81 Euro; 2020: 73 Euro),
- Hamburg (2021: 81 Euro; 2020: 63 Euro),
- Thüringen (2021: 77 Euro; 2020: 56 Euro),
- Baden-Württemberg (2021: 77 Euro; 2020: 105 Euro),
- Sachsen (72 Euro; 2020: 93 Euro),
- Nordrhein-Westfalen (2021: 70 Euro; 2020: 88 Euro),
- Mecklenburg-Vorpommern (2021: 67 Euro; 2020: 104 Euro)
- Niedersachsen (2021: 64 Euro; 2020: 124 Euro).
Während 2020 noch Schleswig-Holstein mit 53 Euro das Land mit dem geringsten Bargeldvorkommen war, haben die BremerInnen sie dieses Jahr überholt: sie tragen im Durchschnitt nur 43 Euro mit sich. Danach folgen Sachsen-Anhalt (2021: 53 Euro; 2020: 74 Euro) und Schleswig-Holstein (2021: 63 Euro; 2020: 53 Euro). Klarna vermutet, dass die geographische Nähe zu Vorreiternationen in Sachen Cashless Society, wie Schweden oder Dänemark, einen Einfluss auf die Bezahlgewohnheiten der VerbraucherInnen im Norden Deutschlands nimmt.
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Jetzt Mitglied werdenAlternative Bezahlmethoden auf dem Vormarsch
Global betrachtet ist Deutschland in Sachen Bargeld immer noch Spitzenreiter, wie Studienergebnisse des 'Klarna Money Management Reports' zeigen. Aber auch alternative Bezahlmethoden, mit Karte, Smartphone oder gar Smartwatch, werden immer beliebter. Wie auch im vergangenen Jahr geben im Durchschnitt 15 Prozent der Befragten an, gänzlich auf Bargeld beim Einkauf im Einzelhandel zu verzichten. Der Einfluss des Alters zeigt sich auch hier: Während 20 Prozent der 18-24-Jährigen angeben, gar kein Bargeld mehr im Einzelhandel zu nutzen, sind es bei den Befragten über 55 Jahren nur 14 Prozent. Noch weniger sind es mit 12 Prozent bei den 45-54-Jährigen. Von diesen geben andererseits 28 Prozent an, noch 9 bis 10 ihrer letzten 10 Einkäufe mit Bargeld bezahlt zu haben und stellen damit die größte Gruppe unter den Befragten dar.Lockdown-Effekt: Der Gang zum Geldautomat nimmt ab
Wer bar bezahlen will, ist auf einen der knapp 60.000 Geldautomaten in der Bundesrepublik angewiesen. In Pandemie-Zeiten sind jedoch viele VerbraucherInnen besorgt, sich bei der Bedienung eines Automats und dem Gebrauch von Bargeld anzustecken. Der regelmäßige Gang zum Geldabheben nimmt tendenziell ab, wie ein Vergleich mit den Vorjahresdaten zeigt: Nur 4 Prozent treten täglich (1 Prozent) oder mehrmals pro Woche (3 Prozent) den Weg zum Geldautomaten an. Leicht zugenommen hat im Jahresvergleich die Anzahl der Personen, die gar kein Geld abheben (2021: 6 Prozent; 2020: 4 Prozent) oder weniger als einmal pro Monat einen Automaten aufsuchen (2021: 23 Prozent; 2020: 20 Prozent).Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenJüngere greifen auch bei Kleinbeträgen zu Karte oder Smartphone
Die Mehrheit der Deutschen greift ab Beträgen von 11 Euro und mehr zu kontaktlosen Bezahllösungen. Vor allem junge Menschen greifen in diesem Jahr bei geringen Beträgen vermehrt zu alternativen Bezahlmethoden. Haben vergangenes Jahr nur 13 Prozent der 18-24-Jährigen bei Beträgen von null bis fünf Euro zu Karte oder Smartphone gegriffen, sind es dieses Jahr 21 Prozent. Auch bei sechs bis zehn Euro (2020: 8 Prozent; 2021: 10 Prozent) und 11 bis 20 Euro (2020: 15 Prozent; 2021: 17 Prozent) lässt sich in dieser Altersgruppe ein Anstieg bei der Nutzung von Cashless Payment-Lösungen feststellen."Bargeld spielt im internationalen Vergleich für die VerbraucherInnen in Deutschland nach wie vor eine große Rolle. Allerdings scheint die Pandemie die Beziehung der Deutschen zum Bargeld verändert zu haben. Kontaktlose Bezahllösungen, wie die Kartenzahlung oder die Nutzung von Smartphone oder Smartwatch haben in den letzten Monaten einen deutlichen Schub erfahren. Vor allem junge Menschen treiben diesen 'Kulturwandel des Geldes' voran, indem sie auf verstärkt auf alternative Bezahlmethoden setzen und auf Bargeld im Alltag verzichten. Händler sollten diese Veränderung im Einkaufs- und Bezahlverhalten antizipieren und der Erwartung ihrer KundInnen nach modernen und digitalen Bezahllösungen nachkommen", schlussfolgert Thomas Vagner , Country Manager DACH bei Klarna.