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Fast ein Drittel der Verbraucher beunruhigt fehlende Unternehmenskommunikation
08.06.2020 Eine aktuelle - und mit 13.000 weltweit befragten Verbrauchern groß angelegte Studie - zeigt, dass es für knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten ein schlechtes Zeichen ist, wenn sie während der COVID-19-Pandemie keine Nachrichten oder Inhalte über ein Unternehmen wahrgenommen haben. Die Deutschen reagieren jedoch etwas gelassener.
Die Länder mit der höchsten Zustimmung sind Japan (37 Prozent), die USA (35 Prozent), das Vereinigte Königreich und Rumänien (34 Prozent) sowie Frankreich, Belgien und Spanien (jeweils 33 Prozent Zustimmung). Die Generation Z ist die Altersgruppe, die sich über mangelnde Kommunikation am meisten sorgt (37 Prozent Zustimmung), während es bei den Baby-Boomern nur jeder Vierte (24 Prozent) ist. Das geht aus einer Studie von Berkeley Kommunikation und Arlington Research hervor.
"Ohne eine klare Kommunikationsstrategie riskieren Unternehmen und Kommunikatoren, dass Verbraucher ihren eigenen Schlussfolgerungen ziehen - und diese müssen nicht richtig sein", resümieren die Studienautoren. "Das Unternehmen mag dem wirtschaftlichen Sturm standhalten, was aber bei einer Kommunikationslücke nicht unbedingt von Mitarbeitern und Kunden wahrgenommen wird; möglicherweise zögern sie auch, die nächste Bestellung aufzugeben - aus Angst, das Unternehmen könnte sie nicht erfüllen. Wenn das Vertrauen in die Wirtschaft wiederhergestellt werden soll, ist es essenziell, dass sowohl Mitarbeiter als auch Kunden über Unternehmensnachrichten, Veränderungen und die Zukunftspläne auf dem Laufenden gehalten werden."
Bedürfnis nach Informationen und positiven Signalen
46 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mehr Inhalte während der Pandemie im Vergleich zu vorher rezipiert haben. Ein großer Teil davon ist zweifellos darauf zurückzuführen, dass die Menschen während des Lockdowns die meiste Zeit zu Hause und online verbringen oder verbracht haben. Bei der Stadtbevölkerung fällt der Anteil im Vergleich zu den Landbewohnern deutlich höher aus (51 Prozent gegenüber 38 Prozent). Betrachtet man die Länder, so ist der Wert bei Portugal am höchsten (57 Prozent), gefolgt von Spanien (55 Prozent), Italien (51 Prozent), den USA (50 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (45 Prozent), während der Anteil unter den deutschen Befragten vergleichsweise gering (35 Prozent) ausfällt.Die Hälfte der Deutschen sehnt sich nach Corona-freien Nachrichten
Die Untersuchung hat auch etwas Licht auf die Themen geworfen, nach denen sich die Verbraucher sehnen. Fast die Hälfte aller Befragten (47 Prozent) stimmt zu, dass sie Nachrichten konsumieren wollen, die nichts mit der Pandemie zu tun haben, während nur jeder Fünfte (20 Prozent) dieser Aussage widerspricht. Der Wunsch nach solchen Nachrichten ist über alle Generationen hinweg zu spüren, da sowohl 51 Prozent der Millenials als auch 43 Prozent der "stillen Generation" zustimmen. Wirft man einen Blick auf die Länder, fällt der Wert in Ungarn (62 Prozent), Österreich, Großbritannien (jeweils 56 Prozent), Deutschland (53 Prozent) sowie den USA (47 Prozent) am höchsten aus.Die Arlington-Umfrage zeigt auch, was die Verbraucher in puncto Kommunikation von Unternehmen erwarten. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten gab an, dass sie in Zukunft bei Unternehmen kaufen wollen, die während der Krise Inspiration und Hoffnung vermitteln. Dies gilt insbesondere für Stadtbewohner (39 Prozent), wobei die meisten dieser Aussage in den USA (45 Prozent), im Vereinigten Königreich (41 Prozent) sowie in Portugal und Spanien (jeweils 40 Prozent) zustimmen. In Deutschland fällt die Zustimmung dagegen deutlich geringer aus (26 Prozent). Bei Betrachtung der Altersgruppen ist die Zustimmung bei den Millennials am höchsten (42 Prozent), gefolgt von der Generation Z (39 Prozent) und der Generation X (35 Prozent). Bei den Baby-Boomern und der "stillen Generation" hingegen stimmen jeweils knapp 3 von 10 Befragten der Aussage zu (29 Prozent bzw. 28 Prozent).