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M-Commerce mangelhaft: Händlern gehen sieben Milliarden Euro verloren

23.07.2015 Obwohl 2015 bereits 14 Milliarden Euro mobil umgesetzt werden und vier von fünf Verbrauchern Preise unterwegs vergleichen, ist nur jede vierte deutsche Händler-Webseite mobil-optimiert. Insgesamt gehen dem Handel so sieben Milliarden Euro verloren.

 (Bild:  Daria Nepriakhina / Stocksnap.io)
Bild: Daria Nepriakhina / Stocksnap.io
Dieses Jahr wird der M-Commerce-Umsatz in Deutschland 14,4 Milliarden Euro betragen und sich damit im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln (2014: 7,2 Milliarden Euro). Dabei wird mehr als jeder vierte E-Commerce-Euro über ein mobiles Endgerät eingenommen: Der mobile Anteil am Online-Handelsumsatz steigt auf 27,7 Prozent. Das ergab eine internationale Untersuchung im Auftrag der Preisvergleichssuchmaschine deals.com zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser .

Mit der technischen Entwicklung geht auch eine Veränderung im Einkaufsverhaltens einher. Zwar ist das Smartphone primär noch kein Shopping-Kanal - nur 13 Prozent schließen darüber ihre Online-Bestellung ab und lediglich sechs Prozent haben darüber schon mal im Geschäft gezahlt - aber es hat sich längst als integraler Bestandteil des Kaufprozesses etabliert: Vier von fünf Verbraucher nutzen es zum Preisvergleich und dem Lesen von Rezensionen (je 79 Prozent), sieben von zehn suchen mobil nach Angeboten und Gutscheincodes (70 Prozent).

Nur jeder vierte Shop ist mobil-optimiert

Zugleich steigen die Ansprüche der Kunden: Zu lange Ladezeiten (66 Prozent) und eine nicht für mobile Endgeräte optimierte Darstellung (45 Prozent) schrecken die Verbraucher ab. Trotzdem ist ist nur jede vierte Händler-Webseite in Deutschland (27 Prozent) mobil-optimiert.

Dieser Herausforderung muss auch der stationäre Handel mit einer strategischen Neuausrichtung entlang der veränderten Kundenwünsche begegnen. Die deutschen Shopper wünschen sich von Smartphone-freundlichen Offline-Händlern vor allem mobile oder App-basierte Treue- und Bonusprogramme (45 Prozent), eine Verfügbarkeitsüberprüfung und Reservierungsfunktion (43 Prozent), mobile Bezahlmöglichkeiten (40 Prozent) sowie mobile Gutscheine (38 Prozent). Jeder Vierte (27 Prozent) erwartet einen freien WLAN-Zugang im Ladengeschäft.

Mobile Aufrüstung könnte dem Handel sieben Milliarden Euro bringen

Händler, die diese Bedürfnisse nicht berücksichtigen, lassen sich bares Geld entgehen: 28 Prozent der hiesigen Konsumenten würden pro Einkauf durchschnittlich rund acht Euro mehr ausgeben, wenn ein Shop ihnen ein besseres mobiles Erlebnis bieten würden, das die gewünschten Angebote umfasst. Allein in diesem Jahr wären das hochgerechnet sieben Milliarden Euro zusätzlicher Umsatz für den deutschen Einzelhandel.

Zur Studie:

Die internationale Studie wurde von deals.com in Zusammenarbeit mit dem Centre for Retail Research zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser in sechs Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Niederlande und USA) im Juni 2015 realisiert. Hierfür wurden Telefoninterviews mit 1.300 führenden Händlern (davon 250 aus Deutschland) sowie eine repräsentative Befragung unter insgesamt 5.400 Konsumenten (darunter 1.000 deutsche Verbraucher) durchgeführt.
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