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Mehrheit der Deutschen sieht KI im Recruiting kritisch
12.04.2022 Die meisten Deutschen stehen einer Umfrage zufolge dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bewerbungsprozess ablehnend gegenüber. Mehr als die Hälfte der Befragten befürchtet, dass die Zwischenmenschlichkeit unter mehr KI leidet. Aber jede(r) Dritte sieht in dem Einsatz auch Chancen.
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Zwei Drittel der Befragten (65,2 Prozent) vertrauen den Entscheidungen, die durch Algorithmen getroffen werden, nicht und 58,6 Prozent der Befragten haben kein Vertrauen in Unternehmen, die KI im Bewerbungsprozess einsetzen. Vier von fünf Befragten (80,5 Prozent) fühlen sich weniger wertgeschätzt, wenn KI anstelle eines Menschen im Bewerbungsprozess eingesetzt wird; und 43 Prozent denken sogar, dass KI den Bewerbungsablauf für sie insgesamt verschlechtert. Für Bedenken sorgen auch der Verlust von zwischenmenschlichen Aspekten wie Sympathie (59,4 Prozent) sowie die gefühlt unkontrollierte Datenverarbeitung (34,1 Prozent).
Je tiefer der Bewerbungsprozess geht, desto eher wird der Einsatz von KI abgelehnt. Während noch 69,8 Prozent der Befragten den Einsatz von KI beim Verfassen von Stellenanzeigen für gut befinden, finden es nur 38,1 Prozent gut, wenn KI bei der Analyse von Wortwahl und Mimik im Bewerbungsgespräch zum Einsatz kommt.
Mehr Gerechtigkeit im Bewerbungsprozess
Aus Sicht der Befragten bringt der Einsatz von Algorithmen im Bewerbungsprozess auch positive Aspekte mit sich: So sieht jede und jeder dritte Befragte (32,9 Prozent) in der Nutzung von KI die Chance, Diskriminierungen etwa aufgrund von Herkunft, Alter oder Geschlecht zu verhindern. Und jede und jeder Fünfte (21,5 Prozent) findet, dass der Auswahlprozess gerechter ist, da die KI Entscheidungen immer anhand derselben Kriterien wie beispielsweise der beruflichen Qualifikation trifft. Auch finden ein Drittel (31,7 Prozent) der Befragten, dass durch den Einsatz von KI der gesamte Bewerbungsprozess schneller läuft."Künstliche Intelligenz hat gegenüber dem Menschen einen entscheidenden Vorteil hinsichtlich Gleichberechtigung: Sie denkt in Einsen und Nullen. Vorurteile und subjektive Wertung sind ihr fremd, sie entscheidet rein auf Faktenbasis - vorausgesetzt die KI-Algorithmen sind richtig programmiert", sagt Prof. Dr. Michaela Moser
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Personen mit Migrationshintergrund zeigen sich deutlich offener gegenüber KI als Befragte ohne Migrationshintergrund. So blickt die Hälfte (48,6 Prozent) der Befragten mit Migrationshintergrund positiv auf den Einsatz von KI, während dies nur ein Drittel (32,6) der Befragten ohne Migrationshintergrund tun. Je höher der Bildungsabschluss, desto positiver die Haltung gegenüber dem Einsatz von KI. Während nur 30,1 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss KI für eine positive Entwicklung halten, tun dies schon 42,5 Prozent der Befragten mit Hochschulabschluss.
Fehlendes Bewusstsein für KI-Einsatz
Ein Grund für die grundsätzliche Skepsis gegenüber KI könnte laut der Studienautoren die fehlende Erfahrung sein: 9 von 10 Befragten (88,5 Prozent) haben noch keine bewusste Erfahrung mit KI in einem Bewerbungsprozess gemacht. Lediglich 6,3 Prozent haben Künstliche Intelligenz in bisherigen Bewerbungsprozessen bewusst wahrgenommen. Am häufigsten geschah dies bei der Stellen- und Unternehmensrecherche über Websites, Messen oder Telefonate."BewerberInnen ist der Einsatz von KI im Bewerbungsprozess häufig gar nicht bewusst", erklärt Prof. Dr. Katharina-Maria Rehfeld
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Beim Blick in die Zukunft sind fast zwei Drittel (63,3 Prozent) der Meinung, dass KI im Recruiting zukünftig häufiger eingesetzt wird. Doch nur gut jeder und jede Dritte (36,6 Prozent) davon beurteilt diese Entwicklung als gut. Bei der Frage, was die Zweifel an einem Einsatz von KI im Bewerbungsprozess mildern würde, gab die Hälfte der Befragten (53,8 Prozent) an, die freie Wahl zwischen Mensch oder KI im Bewerbungsprozess zu haben.